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Digitaldruck

29.08.2017 10:29

Mit Lissenburg soll es laufen

Konica Minolta trachtet nach deutlich mehr Einfluss am Markt für industrielle Drucksysteme. In Europa hat sich der Konzern nun dafür einen ehemaligen Manager von EFI geholt.

Mit einer breiten Basis an Maschinen-Installationen kann Charles Lissenburg noch nicht argumentieren, wenn der gebürtige Niederländer mit künftiger Kundschaft spricht. Andererseits ist aber dieses mutmaßlich temporäre Manko wohl auch der Grund, warum Lissenburg nun bei Konica Minolta werkt. Seit der japanische Hersteller bei der letzten Drupa vor mehr als einem Jahr seine Accuriojet KM-1, eine UV-Inkjet-Maschine im B2-Format vorgestellt hatte, wurden in Deutschland zwei Systeme installiert. "Im kommenden Jahr sollen es natürlich mehr Installationen sein", sagt Lissenburg gegenüber 4c.

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Neue Abteilung, neue Klientel

Damit das auch so kommt, baut Lissenburg in der Konica Minolta-Zentrale in Langenhagen bei Hannover eine neue Abteilung auf. "Professional Printing" heißt die Division im Organigramm von Konica Minolta und soll sich verstärkt um jene Klientel in Europa kümmern, die eine andere Zuwendung benötigt als jene von Multifunktionsdruckern oder kleinen tonerbasierten Druckmaschinen, die bis vor kurzem die Produktpalette von Konica Minolta dominiert haben. "Zu dieser Kundenschicht braucht es einen anderen Zugang. Wir verkaufen eben nicht die großen Mengen an Geräten. Wir verkaufen industrielle Druckmaschinen mit hohem Output.", analysiert Lissenburg gegenüber 4c. "Office-Geräte sind Plug & Play. Aber in unserem Segment arbeiten wir Wochen oder Monate mit einem Kunden", sagt Lissenburg, der unter anderem 14 Jahre bei EFI gearbeitet hat. 

Markt-Erkundung

Die Herausforderung: Bei seinen vertrieblichen Bemühungen können Lissenburg und seine derzeit rund 20 Mitarbeiter in Langenhagen nur bedingt auf die bisherige Kundenbasis von Konica Minolta zurückgreifen: "Konica Minolta hatte bisher eher mit kleineren Druckdienstleistern zu tun", erklärt er. Die KM-1 oder auch die digitalen Veredelungsmaschinen von MGI, deren Vertrieb nun ebenfalls in die Zuständigkeit des neuen Geschäftsbereichs fällt, passen schon alleine aus Kapazitätsgründen eher in die Produktionshallen größerer Druckdienstleister.  "Wir suchen im industriellen Druck auch nach Märkten, in denen wir bisher noch kein Geschäft gemacht haben", sagt Lissenburg.

Lückenschluss 

Dass zwischen den tonerbasierten Bizhub-Aggregaten und der KM-1 zumindest bisher eine Performance-Lücke existiert, dürfte den Job Lissenburgs einigermaßen spannend machen. Allerdings glaubt der neue Produktionsdruck-Manager, dass es mit der Zeit zu einem Lückenschluss zwischen Toner-Maschinen und Inkjet-Angebot kommen wird.

Auf die vielen Launches anderer Digitaldruck-Hersteller im B1-Format wird Konica Minolta wohl mit einer eigenen B1-Inkjet-Maschine reagieren. Schließlich ist es ja das B1-Format, das den industriellen Digitaldruck erst zu einer Alternativtechnologie zum Offsetdruck hat reifen lassen. Bei der Drupa 2016 hat das Unternehmen in dieser Formatklasse schon die KM-C als Technologiestudie vorgestellt. Sie soll dann auch im Verpackungsmarkt platziert werden. "Konica Minolta wird beide Wege gehen - sowohl den Ausbau des Toner-Angebots wie auch einer Verbreiterung der Inkjet-Produktpalette", glaubt Lissenburg.

Martin Schwarz

(4c Printausgabe 4/2017)

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