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NFC-Technologie

11.03.2016 21:39

Persönlichkeitskult

Der britische Onlinedrucker Moo.com hat Visitenkarten mit NFC-Technologie ausgestattet und bietet der Kundschaft dazu eine Web-Plattform, um mehr über sich preiszugeben, als auf einer Karte Platz hat. Die Visitenkarte mit Web-Zugang ist teuer, wird aber offenbar gut angenommen.

Eintausend Stück für 79 Euro, für 29,- Euro, für 26 Euro. Und es geht immer noch billiger. Visitenkarten sind für Onlinedruckereien eines jener Produkte, bei denen der preisliche Wettbewerb am schärfsten ausgetragen wird. Allerdings versucht zumindest ein Unternehmen, aus der Ödnis im Scheckkartenformat ein Erlebnis zu destillieren und pumpt in die wenigen Quadratzentimeter Kommunikation so viel Coolness und Kunstsinnigkeit wie möglich: Moo.com. „Visitenkarten“, so meint der charismatische Moo.com-Gründer Richard Moross, „sind die erfolgreichste Networking-Technologie aller Zeiten, aber sie sind seit Jahrhunderten gleich“. 

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Das Kulturgut Visitenkarte, für das Moo.com also nun steht wie kaum ein anderer Onlinedrucker, will Moross deshalb nun mit einer neuen Funktion ausstatten. Visiternkarte+ heißt das neue Produkt in gefälligem Marketingvokabular, wird auf dem Papier Conquerer Alive produziert und mit einem Chip zur Near Field Communication (NFC) ausgestattet. Wenn also größeres als bloß augenblickliches Interesse des Gesprächspartners an einer Person ausbrechen sollte, so kann der mit einer Visitenkarte Beschenkte eben diese Karte an ein NFC-fähiges Gerät halten und wird sogleich auf eine Mini-Website geführt, die mehr Informationen über den Überbringer bereit stellt. Diese Mini-Website heißt Paper+ und wurde ebenso von Moo.com entwickelt. Es ist eine Web-Visitenkarte, die der Kunde selbst mit Informationen füllen kann.

Musik hören mit der Visitenkarte

Dabei gehen einige der Nutzer recht geschickt mit der Technologie um. Die britische Musikerin Beatie Wolfe führt neue Kontakte über die NFC-Brücke der +-Visitenkarte von Moo.com zu ihrem neuen Album „Montagu Square“. Wolfe ist schon lange recht erfindungsreich – und das nicht nur musikalisch. Vor einigen Jahren hat sie eine eigene App für ihr Album „8ight“ entwickeln lassen, die sogar mit 3D-Technologie aufgehübscht war.

Zwei Jahre Enwicklung

Der kluge NFC-Chip jedenfalls steckt im Karteninneren. Über das Verfahren der Nanosilber-Drucktechnologie produziert, sind die intelligenten, digitalen Funktionen der Visitenkarte zwischen zwei Papierschichten eingebettet. "Wir haben diese Technologie gesehen und wussten gleich, dass wir sie weiterentwickeln müssen. Es dauerte mehr als zwei Jahre, um es richtig hinzubekommen.“, sagt Moo.com-Gründer Moross.

Es geht noch teurer

Die NFC-Visitenkarten sollten allerdings nur recht selektiv verteilt werden, denn preisgünstig sind sie nicht: Ein Satz von 20 Visitenkarten kostet 30 Euro. Inkludiert ist da aber auch die Online-Erweiterung auf der Plattform Paper+. Bei dem System ist wohl die Web-Anbindung der Werttreiber. Noch teurer geht es bei Visitenkarten allerdings ganz ohne Chips und Online-Appendix. Pakete mit 20 Letterpress-Visitenkarten verkauft Moo.com für 35,99 Euro. 

Ingo Woelk

(4c Printausgabe 1/2016)

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