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Online-Plattformen

23.03.2015 12:40

Sichtbare Verbesserung

Meist sind sie sperrig, kontraintuitiv zu benutzen und gerade für visuell anspruchsvolle Projekte nur bedingt nutzstiftend. Online-Plattformen für die Zusammenarbeit von Teams gibt es zwar zuhauf. Die deutsche Software Conceptboard aber eignet sich besonders gut für die Designszene.

Zeichnen, Mahnen, Formeln: Conceptboard bietet den Mitarbeitern genug Platz und Möglichkeiten, um Entwürfe zu kommentieren, zu kritisieren und zusätzliche Informationen bereit zu stellen. © Beigestellt

Design ist eine Tätigkeit, deren Qualität nicht vom Standort des Schaffenden abhängen sollte. Aber genau das passiert: ob eine Broschüre, ein Folder, ein Logo oder Typografie den Erwartungen eines Teams entspricht, ist oft genug davon abhängig, ob dieses Team auch räumlich eng zusammen arbeitet. Eine professionelle Fernbeziehung kann dagegen mühsam werden: da müssen Emails ausgetauscht werden, da quillen Dropbox-Ordner über und da muss in etwas sperrigen Plattformen wie Evernote gearbeitet werden, die Echtzeit-Kommunikation, Anmerkungen an geteilten Entwürfen und Gruppendiskussionen nur sehr eingeschränkt in einen Kommunikationsfluss zusammenfließen lassen können.

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Mit Conceptboard, einer Software, die im deutschen Stuttgart entwickelt wurde, liegt eine Alternative vor, die sich insbesondere an Gestalter richtet. „Jeder hat schon einmal die Erfahrung gemacht, dass in einer Telefonkonferenz nach spätestens zehn Minuten jemand draufkommt, dass er die ganze Zeit über auf die falsche Version eines Dokuments schaut.“, sagt Holger Haussmann, COO von Conceptboard. Um das zu vermeiden, stellt Conceptboard einen Online-Schreibtisch zur Verfügung, der die Zusammenarbeit von Teams beinahe zwangsweise harmonisiert.

Auch für den Steuerberater

Der Fokus liegt besonders auf Projekten, die mit visuellen Objekten zu tun haben - ob es nun der Entwurf von T-Shirts, Webseiten, Apps oder Filmen ist. Dahinter steht immer ein ähnlicher Prozess. „Unsere Kunden sammeln Informationen, gestalten Content, bewerten und begutachten Produkte oder Entwürfe, teilen Ideen mit andern, generieren verschiedene Versionen und überprüfen die Ergebnisse. Und das ist letztendlich das, was Conceptboard vereinfacht: Die Arbeit mit Teams, um Ideen und Inhalte in tatsächlich arbeitende Produkte umzusetzen“, so Holger Haussmann. „Es gibt aber auch Beispiele, die weit entfernt sind von dem, wofür Conceptboard ursprünglich entwickelt worden ist. Wir haben auch einen Steuerberater, der über Conceptboard seine Angebote mit seinen Klienten diskutiert. Und ein Verlag erarbeitet darüber seine Anzeigenkommunikation. Dann kommunizieren einige Immobilienagenturen darüber ihre Exposés mit den Kunden.“

Abstimmung mit Asien

Es gibt selten ein Projekt, das komplett von Anfang bis zum Ende nur von einem Mitarbeiter betreut wird. Die Teammitglieder sitzen meist an unterschiedlichen Standorten. „Wir haben Kunden im Fashiondesign, wo der Designer mit seinem Team in New York sitzt und seine Entwürfe mit der Herstellung in Asien abstimmen muss. Wir haben aber auch Kunden im ganz klassisches UI-Design, bei denen die verschiedenen Unternehmen im Team abstimmen, wie die User Interfaces aussehen sollen“, erzählt Holger Haussmann.

Übersicht bewahren

Conceptboard ist die Plattform, auf der die Diskussion stattfindet und mit grafischen Werkzeugen auch gleich visualisiert werden kann. „Wir stellen eine flexible Arbeitsfläche für die Teams zur Verfügung. Wo auch immer sich die Mitarbeiter gerade befinden, sie können auf dieser Arbeitsfläche zusammenarbeiten. Alle Informationen, die in diesem Projekt entstehen, werden genau an einer Stelle zusammengeführt.“

Zur Abstimmung werden eine ganze Reihe von Annotationswerkzeugen angeboten. „Ich kann zum Beispiel ein Layout kommentieren. Darauf kann ein anderes Teammitglied antworten. Dann wiederum kann ich ein weiteres Teammitglied einladen und ihm eine Aufgabe zuweisen. Sobald diese Aufgabe erledigt ist, kann die als 'done' gekennzeichnet werden. Es ist also eine sehr einfache Weise, miteinander zu diskutieren und  Aufgaben zu vergeben“, erklärt Holger Haussmann. Das Schöne an Conceptboard: alle Anmerkungen, Korrekturen, Diskussionen und Skizzen, die rund um ein Dokument vorgenommen werden, sind auch rund um dieses Dokument platziert. Außerdem akzeptiert das System beinahe alle Dateitypen, mit denen Designer eben zu tun haben: von Powerpoint- bis Photoshop-Dokumenten, von JPG bis Excel.

Abrechnung nach Fläche

Die Zusammenarbeit über Conceptboard funktioniert zudem in Echtzeit. „Jeder kann jederzeit an den Inhalten arbeiten, kommentieren und über Scribble- oder Highlightwerkzeige Informationen hinzufügen“, erklärt Holger Haussmann. Dazu werden verschiedene Dokumente, die im Hintergrund arbeiten, zentralisiert. Alles, was in einem Projekt an Content generiert wird, wird automatisch dem richtigen Board hinzugefügt. Die Originalfiles, die im Hintergrund genutzt werden, um die Darstellung auf Conceptboard zu generieren, können zwischen den Projektteilnehmern ausgetauscht werden. „Wir haben eine umfangreiche Library, mit der dieser Inhalt in Conceptboard geladen wird. Aus der Erfahrung heraus wissen wir, dass die häufigsten Dokumententypen Bilder und PDFs sind, gefolgt von den klassischen Microsoft-Dokumenttypen und das unterstützen wir natürlich alles.“, so Haussmann gegenüber 4c.

Wie sehr Conceptboard auf Projekte spezialisiert ist, bei denen das Visuelle dominiert, zeigt schon die originelle Bepreisung: abgerechnet wird in Arbeitsfläche. Die ersten 50 Quadratmeter virtueller Fläche für die eigenen Projekte sind kostenlos. 

 

Das kostet Conceptboard

In professionellen Teams werden die Boards schnell mal größer als 50 Quadratmeter. Ist das der Fall, bietet Conceptboard eine Version mit unbeschränkter Fläche und einigen Projektmanagement-Features an. Die einzelnen Mitarbeiter sehen dann beispielsweise einen Acitivitystream mit einer Task-Liste. Für ein Team mit drei Mitarbeitern kostet dies 24 Euro pro Monat. Für jeden weiteren Nutzer kommen acht Euro pro Monat hinzu. 

 

Anja Schlimbach

(4c Printausgabe 2/2015)

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