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Weiterverarbeitung

05.02.2015 08:38

Blockdenken

Die Auflage eins ist zwar auch im Buchsegment eine schöne Idee, aber eben auch eine Angelegenheit, in der sich Technologie und Wirtschaftlichkeit zuweilen blockieren. Horizon versucht diesee Blockade mit einer neuen Buchdruckstraße nun aufzulösen.

Buchstraße von Horizon: Alle Binde – und Schneideprozesse können vollkommen variabel aufeinander abgestimmt werden. © Beigestellt

Als unablässig sprudelnder Quell wirtschaftlicher Ernüchterung konnte die Weiterverarbeitung kleiner Buchauflagen bisher nicht zum Versiegen gebracht werden. Der deutsche Weiterverarbeitungsspezialist versucht es nun wieder mit einer neuen Straße zur Buchproduktion. Deren Flexibilität bei Format und Auftragsabwicklung soll für die Produktion großer Volumina, die sich aus kleinen Auflagen zusammensetzen, von Nützlichkeit sein. „Smart Finishing Systeme versetzen die Druckerei in die Lage, Produkte aus variablen Daten, also Kleinstauflagen in großen Mengen wirtschaftlich verarbeiten zu können.“, drückt es Thomas Buchwieser, Key Account Manager bei Horizon, aus.

Auf der Buchdruckstraße 

Vollautomatisch und völlig variabel in Umfang und Format: Das sind die Eigenschaften, die das neue Horizon-System in die Wirklichkeit der kleinauflagigen Buchproduktion einbringen soll. Auf den Hunkeler Innovation Days in Luzern im Februar will Horizon das demonstrieren, produziert werden dort Kochbücher. Die werden in drei verschiedenen Formaten hergestellt. Um die Variabilität aufzuzeigen, soll das Format jeweils nach wenigen Exemplaren wechseln. 

Das Smart-Binding-System ist für die integrierte, workflowübergreifende Fertigung von der Rolle ausgelegt und besteht aus Falzmaschine, Buchblockbildung, 9-Zangen-Klebebinder und Dreimesserautomat. Binde- und Schneideprozesse sind vollkommen variabel, sodass jedes Buch in individuellem Umfang und Format produziert werden kann. Damit soll sich die Buchbindestraße als Meister der On-Demand-Produktion etablieren. Im Detail kommt dem Vorvorleimen der der Buchblöcke eine wichtige Rolle zu. Zunächst aber werden für die variable Buchproduktion endlos gedruckte Buchinhalte am Abroller und Querschneider vereinzelt und Bogen für Bogen der Falzmaschine AF-566F zugeführt. Beim Zusammentragen zeigt Horizon in Luzern den neuen Book Block Stacker BBS-40, der die Signaturen nach dem Ausrichten punktuell leimt, stapelt und zu einem festen Buchblock verpresst. So können die Buchblöcke nicht mehr verrutschen und bis zum finalen Beschnitt mit höchster Geschwindigkeit sicher weitertransportiert werden.

Workflow gibt Takt vor 

Den Herzschlag der Buchproduktion gibt der Workflow pXnet vor. Das integrierte Job-Tracking-System, das über Barcode- oder Markenlesungen alle variablen Schritte im Produktionsablauf kontrolliert, koordiniert dabei die Arbeitsabläufe. Für die Steuerung und Überwachung des Systems werden die einzelnen JDF-kompatiblen Maschinen mit der Horizon pXnet-Software zu einem Netzwerk verknüpft. Damit hat der Drucker alle Einrichte- und Produktionsinformationen permanent im Blick und kann Fehlerquellen oder Störungen frühzeitig erkennen und beseitigen. Denn der Maschinenbediener ist in der vollautomatischen Druckstraße mehr Kontrolleur denn Handwerker, wie Horizon-Manager Thomas Buchwieser anspricht: „Bei der vollautomatischen Broschürenfertigung greift Personal physisch nur noch bei der Bestückung des Systems und beim Abnehmen der fertigen Produkte ein. Die automatische Überwachung der einzelnen Prozessschritte mit Barcode-Kontrollen reduziert die Fehlerquote.“

Ingo Woelk

(4c Printausgabe 1/2015)

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