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Zeitungskrise

06.08.2013 10:51

Jeff Bezos kauft die Washington Post

Mit seinem Online-Buchhandel hat er Milliarden gemacht, mit seinem One Click-System hat er den Onlinehandel revolutioniert. Nun steigt Amazin-Gründer Jeff Bezos in ein Gewerbe ein, dessen Online-Enagement noch nicht ganz so erfolgreich ist: Bezos geht unter die Verleger und kauft die "Washington Post".

"Folgt der Spur des Geldes", sagte der geheimnisvolle Informant "Deepthroat" zu Watergate-Aufdecker Bob Woodward in dem Film "The Untouchables". Rund 40 Jahre, nachdem die "Washington Post" durch die Enthüllung des Watergate-Skandals zu weltweiter Berühmtheit gelangt ist und immerhin einen amerikanischen Präsidenten gestürzt hatte, ist die bisherige Eigentümerfamilie Graham auch der Spur des Geldes gefolgt. Nach 80 Jahren in den Händen Familie Graham wurde die "Washington Post" nun an Amazon-Gründer Jeff Bezos verkauft. 250 Millionen US-Dollar, gerade mal ein Prozent seines Vermögens, bezahlt Bezos für die Zeitung und ist jetzt schon bemüht, Sorgen über die künftige Ausrichtung der Zeitung zu zerstreuen: "Eine Tageszeitung ist den Lesern verpflichtet und nicht den privaten Interessen der Eigentümer", so Bezos.

Obwohl Bezos versicherte, weiterhin vor allem als CEO von amazon zu wiren und sich nicht in das tägliche Business der Zeitung einzumischen, dürfte die "Washington Post" nun in eine Phase des Experimentierens eintreten: "Das Internet verändert fast jedes Element des Nachrichtengeschäfts: kürzere Zyklen, erodierende Einnahmequellen, neue Konkurrenz, die teilweise Nachrichten mit wenig oder gar keinen Kosten generiert.", so Bezos. "Wir werden Dinge neu erfinden müssen, wir werden experimentieren müssen", kündigte der Neo-Verleger an.

Während Teile der Belegschaft verunsichert sind, wird die Übernahme des journalistischen Flaggschiffs "Washington Post" durch den Mulitmilliardär Bezos von Experten als relativ sanfte Lösung betrachtet: Bezos ist reich, er hat die Mittel, um geduldig zu sein und er hat auch bei Amazon bewiesen, dass er zugunsten neuer Ideen auf kurzfristige Profite zu verzichten bereit ist - ein bisschen wie ein moderner Citizen Kane.

Neben der "Washington Post" übernimmt Bezos auch mehrere Lokalzeitung der Washington Post-Gruppe.

Im Jahr 2002 hatte die "Washington Post" wochentgas noch eine Auflage von 768.000 Stück, nun liegt diese Auflage bei rund 481.000 Stück. Der Umsatz der Zeitungsgruppe fiel von 957 Millionen US-Dollar im Jahr 2005 auf 582 Millionen US-Dollar im letzten Jahr.

 

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