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Ausbildung

08.12.2014 10:29

Meister am Messer

Der Schneidmaschinen-Hersteller Polar versucht mit Workshops, Druckerei-Mitarbeitern den richtigen Schnitt zu vermitteln – und die Angst vor dem Messer zu nehmen.

Schneidmaschinen: Polar versucht mit eigenen Workshops, die Bediener besser mit den Maschinen vertraut zu machen. © Beigestellt

Die Finessen der Maschinen, der richtige Umgang mit den Messern, die Vermittlung der Software. Damit beschäftigen sich die Teilnehmer der jeweils dreitägigen Bedienerkurse des Schneidmaschinenherstellers Polar vorrangig. Aber die Kurse, sagt jedenfalls Klaus Meiselbach, der Schulungsleiter, haben auch ein anderes Ziel, ein psychologisch erklärbares nämlich: „Sie nehmen die Angst vor der Maschine, was das Sicherheitsrisiko minimiert und die Qualität der Produktion erhöht. Das ist immer wieder eine Sache, die sehr wichtig ist“.

 

Auch für Aushilfen

 

Der Lehrplan ist auch auf jene Klientel abgestimmt, die möglicherweise nicht in den Genuss einer buchbinderischen Ausbildung gekommen sind. „Wir schulen vor allem die Bediener. Das sind oft Menschen, die keine wirkliche Ausbildung haben, sondern Aushilfsjobs im Copyshop machen oder Hilfsarbeiter in einer großen Druckerei sind. Die haben natürlich auch Fragen, die erst einmal sehr einfach klingen. Aber auch das muss man ernst nehmen. So fangen wir ganz simpel mit der Erklärung des Displays an. Wie kann ich manuelle Funktionen umsetzen? Welche Voreinstellungen gibt es? Wie kann ich mir mit kleinen Tricks helfen?“, erklärt Klaus Meiselbach.

Das Niveau halten

Danach wird es detailreich für die jeweils höchsten fünf Teilnehmer pro Workshop. „Die Anwender kommen aus sehr unterschiedlichen Bereichen, aus großen Betrieben, aus kleinen Copyshops und jeder hat seine eigenen Sorgen. Wenn die Leute in ihren jeweiligen Betrieb zurückgehen, müssen sie schließlich irgendwie zurechtkommen, die Maschine wirklich benutzen, Aufträge erstellen und abarbeiten. Wir stellen also sehr individuelle Programme zusammen. Das muss sein. Jeder hat seine eigene Welt und seine eigenen Fragen.“

Sehr wichtig ist, dass der Bediener die Arbeit und die geschnittenen Produkte hinterher auch beurteilen kann. „Wir versuchen den Leuten zu erklären, wie man ein ordentliches Niveau erreicht und dann auch hält“, ergänzt Klaus Meiselbach. Gerade bei Schneidmaschinen spielt die Sicherheit eine wichtige Rolle. „Die Schneidemaschinen sind heutzutage so kontrolliert und sicher, da passiert nichts. Aber wenn etwas nicht stimmt, dann werden die Leute sehr schnell kreativ. Und ganz schnell hat dann der Bediener etwas eher verschlechtert, als dass er sich damit geholfen hätte“, sagt Meiselbach. Einer der wichtigsten Programmpunkte der Anwenderschulungen in der Polar-Unternehmenszentrale in Hofheim: „Wir müssen den Teilnehmern beibringen, wie man ordentlich das Messer wechselt. Da gibt es heute fantastische Wechselwerkzeuge, vom Feinsten.“

Nach drei Tagen sollten auch diese Werkzeuge beherrschbar und der Schauder vor der Klinge beseitigt sein. 

Anja Schlimbach

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