Heidelberg forciert LE UV-Druck

Der Kanton Appenzell, das ist nicht unbedingt das brodelnde Epizentrum gesellschaftlicher Entwicklungen. Das Frauenwahlrecht wurde hier etwa erst 1990 eingeführt. Jedenfalls in der Drucktechnik lassen sich die Appenzeller indes etwas weniger Zeit. Die Druckerei des "Appenzeller Volksfreund" hat in eine Speedmaster XL75-6-P+L-C LE UV investiert und druckt damit Akzidenzen in einer neuen ästhetischen, aber auch technologischen Dimension. 

"Bei Offset - und Naturpapieren erreichen wir eine sichtbar bessere Birllanz in den Farbtönen. Dies einerseits deshalb, weil die Druckfarbe an der Oberfläche des Bedruckstoffs sofort getrocknet wird und nicht weiter in das Papier einschlägt und dadurch die Tiefenwirkung verloren geht. Andererseits können wir durch das Führen von etwas mehr Farbe im Druckprozess einen größeren Farbraum abdecken", sagt Geschäftsführer Markus Rusch.

Mag er anfangs auch etwas mit der Farb - Wasser-Balance gekämpft haben, mag die ohne UV-Licht nicht trocknende Farbe im Druckprozess auch gewöhnungsbedürftig sein: die Druckerei des "Appenzeller Volksfreund" ist nicht der einzige Dienstleister in der Schweiz, der sich mit der relativ neuen Technologie auseinander setzt. Nirgendwo sonst hat Heidelberg seit der Vorstellung der Technologie auf der letzten Drupa mehr Druckwerke installieren können als in der kleineren der beiden europäischen Alpenrepubliken.

Deutschland zieht langsam nach. Erst im August hat das Druckhaus Becker in der Nähe von Darmstadt die zweite LE UV-fähige Maschine geordert. Die neue Speedmaster XL 106-Achtfarben LE UV wird Anfang 2014 installiert. Schon vor einem Jahr hat das Druckahus eine Speedmaster XL 106-5+L LE UV installiert. "Unsere Kunden verlangen immer mehr nach einer hochwertigen Veredelung bei schnellester Lieferung und da ist die LE UV-Technologie die Zukunft", so Geschäftsführer Jens Becker. Der größte Vorteil des LE UV-Trockners: die sofortige Trocknung bei Naturpapieren und nicht saugenden Materialien.