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Chromos

18.12.2012 11:38

Digitaldruck: «verpackungsfern» war gestern

Es ist noch gar nicht so lange her, waren Experten in Sachen Verpackung der Meinung: «Digitaldruck? Ist verpackungsfern!». Oder: «Digitaldruck – kommt nicht in Frage, befindet sich noch im Laborstadium!» Dass diese Prädikate nicht mehr zutreffen, bewies Ende November Wipf AG, Volketswil/Schweiz. Das renommierte Schweizer Familienunternehmen veranstaltete gemeinsam mit dem Druckmaschinenhersteller HP zwei Tage der offenen Tür.

Wipf – das war bis dato Tiefdruck. Ende Juli hat nun der Digitaldruck Einzug in Volketswil gehalten. Ende November wurde die HP Indigo WS6600, in der Endphase ihrer Validierung, einer internationalen Gästeschar live präsentiert. Nämlich Fachleuten, die bereits mit dem Digitaldruck vertraut sind und solchen, die es noch werden wollen. «Die Zeit für den digitalen Verpackungsdruck ist jetzt gekommen», so ein Besucher aus Spanien.

Vom «Heavy metal»-betonten Tiefdruck mit seinen kostenträch-tigen Zylindern zum agilen Digitaldruck – dazwischen liegen Welten! Nicht in der Druckqualität, denn die HP Indigo liefert das, was man gemeinhin als Offset- oder gar (neuerdings) als Tiefdruckqualität bezeichnet; nein, Welten liegen in der kürzeren time to market und in schnellen Jobwechseln. Klar, dafür ist man im Digitaldruck (noch) im Format beschränkt und auf eher kleinere Auflagen fokussiert. Christian Wipf, Inhaber und VR-Präsident, begründet die Investition: «Die HP Indigo führt zu einer erheblichen Verbesserung unserer Wettbewerbsfähigkeit bei flexiblen Verpackungen. Sie versetzt uns in die Lage, neue Märkte zu erschliessen.»

Auch Hansruedi Schafflützel, CEO bei Wipf AG, bestätigt, dass sich bereits einige bestehende Kunden über das Verfahren kundig gemacht hätten und dessen Möglich-keiten nutzen wollen. «Ein Müsliproduzent schwärmt bereits von individualisierten Verpackungen in kleinen Auflagen, die er verkaufswirksam einzusetzen gedenkt.»

Nicht nur «Müeslis»

Man denkt bei Wipf indessen nicht nur an «Müeslis». Wipf will mit der HP Indigo WS6600 allgemein qualitativ hochstehende Verpackungen für die Bereiche Food, Nonfood, Tiernahrung, Technical und Medical produzieren.

Im Rahmen eines Betriebsrundgangs, verbunden mit Vorführungen (Jobwechseln) auf der neuen webbasierten Digitaldruckmaschine, konnten sich die Gäste mit eigenen Augen davon überzeugen, dass der Digitaldruck heute ein fester Wert ist. «Wir sind auf High-end fokussiert, weniger auf Volumina», sagt Christian Wipf.

7 Farben

Mit der Siebenfarbenmaschine von HP lässt sich diese Maxime bestens erfüllen.

Die Maschine bietet eine hohe Druckauflösung und erlaubt, laut eines HP-Sprechers, die Simulation von über 90 Prozent der Pantonefarben.

Seitens HP Indigo referierten Stijn Simoens und Riki Tzirin über die Märkte und Features des Digitaldrucks. Simoens sieht die Trends, die Chancen für den Digitaldruck bei allen Arten von Verpackun-gen, angefangen bei Selbstklebe-etiketten, über Sleeves, Flexibles, Laminattuben bis hin zu Faltschachteln und auch für das Bedrucken metallisierter Folien.

Marktführer HP

Riki Tzirin wies auf die Verkaufserfolge hin: «Die HP Indigo ist die bestverkaufte (best selling) schmalbahnige Rollenpresse weltweit und bei führenden Markenartiklern bereits im Einsatz.» Gemäss ihrer Aussage sind über 300 Anlagen weltweit im Einsatz mit einem Marktanteil von rund 70 Prozent des Schmalbahn-Rollenmarktes. Zu den Nutzern des Verfahrens zählen laut Tzirin: Procter & Gamble, Coca Cola, L’Oreal, Unilever, Estée Lauder u.v.a.m., die in den Märkten Health & Beauty, Food & Beverage, Pharmaceutical, Nutraceutica, Wine & Distilled Spirits, Home Decor, Personal Care, Industrial/Manufacturing, Private Labels etabliert sind. 

Weissdruck inkl.

Ebenfalls zur Sprache kam der Weissdruck: Effizientes Bedrucken in einem Durchgang von transparenten und metallisierten Substraten bei allen Anwendungen ist ein geschätzter Vorteil, den das HP Digitaldrucksystem bietet. Damit können hochwertige Verpackungen um bis zu 25 Prozent günstiger produziert werden. Auch lasse sich, so Tzirin, der CO2-Fussabdruck deutlich reduzieren, da das Verfahren weniger Abfälle verursache und beim Einfahren der Maschine im Vergleich zu anderen Verfahren nur minimal Makulatur anfalle.

Zukunftsmusik

Auf die Folter spannte Tzirin die Gäste mit der Ankündigung eines neuen Typs,
der HP Indigo 20000 Digital Press, deren Einführung für 2014 vorgesehen ist. Diese Maschine mit einer Breite von 30 inch (763 mm) und einer Leistung von 34 m im Vierfarben-Modus soll den Markt neuerlich aufmischen. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Wipf AG im nächsten Sommer einer von zwei europäischen Beta-Testern der 20000 sein wird.

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