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Übernahme

23.04.2013 10:50

Leykam jetzt papierlos

Es ist nur eine kleine Akquisition, aber eine in bisher fremden Gefilden. Die Großdruckerei Leykam Let`s Print hat sich am App-Entwickler Amano Media beteiligt.

Gesteigertes Mitteilungsbedürfnis hat die jüngste Expansion der Grazer Großdruckerei Leykam Lets Print nicht begleitet. Völlig unbemerkt von der Öffentlichkeit hat die Leykam eine, wie Michael Steinwidder gegenüber 4c sagt, „kleine Akquisition getätigt“. In finanziellen Dimensionen ist sie tatsächlich klein, strategisch dafür umso bedeutsamer: im Oktober 2012 hat Leykam Let`s Print die Mehrheit an Amano Media, einem niederösterreichischen Entwickler und Anbieter von App Stores für digitale Magazine, übernommen. Das Unternehmen wurde im September 2010 vom ehemaligen Geschäftsführer von Manz Cross Media, Patrick André, gegründet und stellt Verlagen mit dem Amano Media Store einen virtuellen Laden zum Vertrieb von Magazinen auf dem iPad zur Verfügung. Insgesamt 79 österreichische Magazine sind mittlerweile in dem Store versammelt.

Magazine in jeder Form

Jetzt werden erstmals ein paar Details zu dieser ungewöhnlichen Partnerschaft bekannt. Mit dem Kauf von 51 Prozent an Amano Media bereitet sich die Leykam auf eine langsame Transformation vom reinen Rollendrucker zum Anbieter multimedialer Lösungen vor. Für die Leykam mit ihren vielen Verlagskunden hat das besonderen Charme: sie kann der Kundschaft damit nicht nur den Druck von Magazinen, sondern auch deren digitale Veröffentlichung anbieten. 

Digitale Prospekte

Das dürfte aber nur Kleingeld sein im Vergleich zu einem Modell, das André und seine Partner von der Leykam gerade gemeinsam mit österreichischen Handelskonzernen evaluieren. Sie planen etwas ähnliches, was auch Google Adwords leistet – nur eben in die Apps von Magazinen eingespeist. „Dynamische Werbung des Handels soll in die iPad-Ausgaben der Magazine integriert werden“, sagt Patrick André gegenüber 4c. Die Verleger werden an den Einkünften beteiligt, wenn sie die digitalen Prospekte in ihre Magazine einspielen lassen. Die ersten vorsichtigen Gespräche mit Handelsunternehmen sind bereits im Gange. Türöffner dürfte in diesem Fall die Leykam sein, die daraus ein feines Nebengeschäft zum Druck von Beilagen stricken könnte. 

Es wird noch dauern, ehe das Projekt erstmals getestet werden kann. Vorerst muss Amano Media Fundamentaleres bewältigen: in wenigen Wochen wird es Amano Media auch auf Android-Geräten geben, außerdem sollen die Entwickler-Dienstleistungen bei der Digitalisierung von Magazinen ausgebaut werden.

Für die Leykam könnte es nicht die letzte Expedition in die papierlose Welt gewesen sein. Michael Steinwidder signalisiert – noch unbestimmtes – Interesse an ähnlichen Projekten.

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