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Apps

08.03.2014 19:09

Flinke Finger

Für Designer und Produktioner sind Smartphones und Tablets bisher nur bedingt Instrumente zur Steigerung der Produktivität. Nur langsam drängen Apps auf den Markt, die zumindest einige Bereiche der Medienproduktion über den Touchscreen halbwegs abdecken können. 4c hat die zehn besten heraus gesucht.

App-Anwendungen haben im Designbereich mit dem Tabletboom einen kleinen Aufschwung erlebt. In klassischen Design-Disziplinen wie Scribbeln und grafische Gestaltung gibt es schon mal eine stattliche Auswahl. Ohne klagende Kommentare bei iTunes kommt da freilich keine aus, ob berechtigt oder vom Wettbewerb gesteuert. Das Potenzial ist noch viel größer: Hört man sich bei Grafikern um, sind Apps im beruflichen Alltag der Designer in der Breite noch eher spartanisch eingesetzt. Lediglich Klassiker wie der Barcode-Scanner „Barcoo“ und die E-Marketing-Anwendung „MailChimp“ werden stets genannt.

Ist die App aus Vertriebssicht  ein selbstständiges Produktangebot an die Designer? Oder soll sie in erster Linie Kunden binden, wenn der Umsatz immer noch mit den Vollversionen der Produkte erwirtschaftet wird? Christoph Sahner, Pressesprecher bei Autodesk und gut im Geschäft mit 3D-Anwendungen: „Unsere Apps tragen sich selbst durch unterschiedliche Kooperationsmodelle inklusive Werbung.“  Neben dem monetären Umsatz ist ihm der direkte Dialog mit den Nutzern wichtig: „Wir erhalten viele Kommentare, Wünsche und Anregungen von Anwendern, die uns bei der Weiterentwicklung unserer Lösungen und der Gestaltung neuer Softwareprodukte helfen.“ Marco Linke, Entwickler der App „Designfee“, die Angebote kalkuliert, macht die App alleine noch nicht reich. „Aus Entwicklersicht sind die Apps absolute Nischenprodukte.“ Die Anhäufung von Reichtümern war aber auch nicht seine Ur-Motivation bei der Entwicklung: „Vielmehr möchte ich vor allem jungen Kollegen helfen, sich optimal auf dem Markt zu platzieren.“

Auch die App „Ideenkonserve“ ist ein strategisches Vehikel - und zwar des Papierherstellers Zanders. Der will sich im kreativen Prozess frühzeitig mit seinen Chromolux-Feinpapieren in Position zu bringen.

 

Administration

1. Designfee von Designers Inn

Mit der Designfee –analog gibt es die Webfee für Webdesign- kann der Kreative schnell einen Projektpreis kalkulieren, zum Beispiel für eine Broschüre. Denn häufig möchte der Kunde schon im Briefinggespräch den Preis der Leistung wissen. Mit der Designfee hat der Kreative sofort einen groben Richtwert für das gewünschte Projekt zur Hand. Die App ist in deutscher und englischer Sprache erhältlich, die Währung lässt sich anpassen. Die Angebote lassen sich mit Evernote synchronisieren, per W-LAN ausdrucken und per E-Mail schicken.  Sowohl für iPhone und iPad. 

Nachdenken 

2. Ideenkonserve von M-real Zanders

Die Chromolux-Ideenkonserve hält brillante Ideen, bevor sie sich verflüchtigen, im digitalen Notizbuch fest. Das geschieht per Foto oder einer kurzen schriftlichen Ideen-Beschreibung.  Das Vorgehen dabei:  Idee haben, notieren, bewerten, kategorisieren und später wieder finden. Die Kategorien lauten beispielsweise „revolutionär, profitabel oder grün“. Die kostenlose deutsche und englische App hat sich die einfache Bedienung auf die Fahne geschrieben um alle Kreativen, ob „Digital Natives“ oder „Papier-Liebhaber“, anzusprechen. Erhältlich für iPhone und iPad.

3. Bamboo Paper von Wacom

Das digitale Notizbuch „Bamboo Paper“ sichert Ideen, die sich in Skizzen und Zeichnungen auch direkt visuell ausarbeiten lassen. In der App, auch deutschsprachig erhältlich, kann aus sechs Stiftwerkzeugen zum Schreiben, Zeichnen, Malen und Markieren gewählt werden. Die vektorbasierte Freihandeingabe macht Zoomen und Skalieren ohne Qualitätsverlust möglich. Verwendet der Designer den Bamboo Stylus Stift, sollten die Ergebnisse noch besser sein. Anna Wesolowski aus dem Wacom-Marketing erklärt die Motivation für die Entwicklung: „Stift und Papier sind die kraftvollsten, intuitivsten und natürlichsten Werkzeuge, um Ideen festzuhalten. Mit Bamboo Paper transportieren wir diese Funktionen in die digitale Welt, kombinieren die besten Eigenschaften von analogem Stift und Papier mit den Vorteilen des Digitalen.“ Zu haben nur für das iPad.

Bildbearbeitung

4. Photoshop Express von Adobe

Bildbearbeitung unterwegs ist beim heutigen Fotoaufkommen wichtig. Photoshop Express ist die respektable Gratis-Sparversion der Bildbearbeitungs-Ikone. Gerade aufgenommene Bilder lassen sich einfach bearbeiten, so kann man nicht nur sich selbst als Selfie-Schönheit noch schneller verbreiten, sondern auch PR-Fotos. Zu den Funktionen der englischsprachigen App zählen Fotos beschneiden und drehen, Farben bearbeiten, Filter und Effekte einsetzen und auch der Klassiker „Rote-Augen-Entfernen“. Läuft auf iPhone und iPad.

Kreation

5. Art Rage von Ambient Design

Zeichen- und Mal-Apps wie ArtRage, in vielen Sprachen erhältlich, haben mit dem iPad und dessen Displaygröße einen Aufschwung erhalten. Es lassen sich mit Fingerwisch Kunstwerke entwerfen. Auf virtueller Leinwand oder anderen Substraten kann der Kreative nach dem grafischen Entwurf einen Farbauftrag wählen. Das können Ölfarben oder Wasserfarben sein, die der Künstler mischt und im Farbauftrag und der Feuchtigkeit abstimmt. Das Ergebnis macht Spaß und kann beeindrucken. Wo es genau im kreativen Design einzusetzen ist: Das muss jeder selbst für sich herausfinden. Erhältlich für iPhone und iPad.

6. TypeDrawing von Hansol Huh

Mit TypeDrawing lassen sich typographische Kunstwerke und Wasserzeichen auf Fotos kreieren. Der Designer tippt einen Satz und wischt und zieht den mit dem Finger zu Figuren, Formen und Darstellungen wie ein Selbstporträt. So lässt sich poetische, visuelle Kunst schaffen. Die App in englischer Sprache ermöglicht typografische Kunst, die auf einem Desktop mit Mausgebrauch schwer realisierbar ist. Entwickler Hansol Huh sieht für seine App Markt noch viel Potenzial, da iPhone und iPad für den Fingerbetrieb designt sind und nicht für die Maussteuerung. „Der Desktop ist hat viele starke, großartige Anwendungsmöglichkeiten wie Photoshop und Illustrator. Für mich als Entwickler von Zeichenapps sind die iGeräte perfekt für TypeDrawing und um kreative Visionen auszudrücken.“ Zu haben für iPhone und iPad.

7. 123D Design von Autodesk

Die App123D Design führt iPad-Nutzer in die Welt des 3D-Designs und der 3D-Konstruktion ein. Der Designer kann seine Kreativität dreidimensional ausleben und damit beim Kunden Eindruck schinden. Das könnte beispielsweise bei Werbegeschenken gut funktionieren. Erst recht, wenn ein 3D-Drucker die digital gestalteten Objekte zum Leben erweckt. Die App ist in englischer Sprache und selbsterklärend, wie Christoph Sahner, Pressesprecher Autodesk, findet: „Auch Einsteiger können ihre Ideen damit leicht realisieren. Der Funktionsumfang ermöglicht es aber auch, die entworfenen Modelle in professionelle Konstruktionsanwendungen für die Weiterentwicklung zu übertragen.“ Nur für das iPad.

8. Trend Generator von Bioport

Die App „Trend Generator“ generiert schicke Poster und Flyer, die sich schnell digital verteilen lassen oder gedruckt werden können. Der Nutzer kombiniert eigene Fotos und Texte mit aktuellen Design-Elementen und angesagten Grafik-Trends. Das Ergebnis sind hippe Poster, die sich an die aktuelle Design-Ästhetik anlehnen. Die App in englischer Sprache kann gerade für kleinere und mittelständische Unternehmen hilfreich sein. Erhältlich für iPhone und iPad. 

9. MailChimp von The Rocket Science Group

MailChimp ist die Vorzeige-App, um  kundenspezifische E-Marketing-Kampagnen zu erstellen. Abonnenten erhalten per E-Mail Produkt-Updates, Event-Einladungen, Ankündigungen oder Newsletter – die App bedient kostenfrei bis zu 2000 Empfänger. Mit ein paar Klicks kann der User Listen verwalten, neue Abonnenten hinzufügen, Kampagnen aussenden und Auswertungen analysieren. Die App in englischer Sprache erstellt auf dem Computer oder Tablet Kampagnen, die sich örtlich flexibel mit dem iPhone verschicken lassen. Am iPhone und iPad. 

10. WhatTheFont von Myfonts

Eine Schrift gefällt Ihnen und Sie möchten ihren Namen wissen? Dann Handy raus, die Schrift fotografieren, einen guten Bildausschnitt wählen, eventuell mit einer zugehörigen URL ergänzen und die App „WhatTheFont“ identifiziert den Schriftnamen. Die kostenlose Anwendung ist auf jeden Fall inspirierend. Denn falls sie eine Schrift nicht erkennt, bietet sie zumindest ähnliche Schriftschnitte an. Die man dann natürlich auch gleich im Shop kaufen kann. Gibt es für iPhone und iPad. 

In unserem Youtube-Channel finden Sie jetzt Videos und Tutorials zu diesen Apps.

(4c Printausgabe 2/2014)

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