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Recycling-Karton

14.06.2011 02:01

Forscher warnen vor Lebensmittel-Kontamination durch Druckfarben

Schweizer Forscher entdecken zehnfache Grenzwertüberschreitung von Mineralöl-Rückständen in Lebensmitteln, die mit Recycling-Karton verpackt wurden.

karton recyclingRecycling-Karton: sehr migrationsfähiges Material - auch für die Mineralölrückstände aus Druckfarben. © Beigestellt

Neueste Forschungsergebnisse aus der Schweiz dürften in der Lebensmittel - und Verpackungsindustrie für Alarmstimmung sorgen. Wissenschafter des Zürcher Kantonslabors wollen nun massiv erhöhte Werte an Mineralöl-Rückständen in Lebensmitteln nachgewiesen haben, die mit Recycling-Karton verpackt wurden. Die Schweizer Forscher haben in Nudeln, die sechs Wochen lang in bedrucktem Karton verpackt waren, 6,1 mg/kg Minderalöl-Rückstände nachgewiesen. Der weltweit anerkannte Grenzwert liegt bei 0,6 mg/kg.

Weil Karton für die Verpackungen von Lebensmitteln verwendet wird, die eine bis zu zweijährige Haltbarkeit haben, kann der Wert mit der Dauer noch zunehmen.

Selbst wenn die Lebensmittel in Karton aus Frischfasern und umhüllt von Polyethylen-Folie gelagert würden, könnten die Mineralöl-Rückstände aus der Wellpappe-Transportbox migrieren, warnen die Schweizer Wissenschafter.

Auch der Gebrauch von Karton, bei dem die Mineralölkonzentration nur ein Fünftel der in recyceltem Material üblichen Menge betrug, führte nicht zu einer wesentlichen Verbesserung: noch immer waren die Grenzwerte um rund das Siebenfache höher.