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25 Jahre

22.02.2015 10:36

Erfinder ist mit Manipulationen durch Photoshop "nicht glücklich"

Seit 25 Jahren gehört Photoshoppen zum Sprachgebrauch von Designern. Der Erfinder des Programms ist mit dem manipulativen Instrumentarium, das die Software ermöglicht, nicht glücklich.

Eine neue Wirklichkeit: Photoshop erzeugt eine visuelle Membran, die sich zwischen uns und die Realität schiebt und unseren Blick verändert. © Laddir / Creative Commons

Vor 25 Jahren kam eine Software auf den Markt, die die Bildbearbeitung grundlegend verändern sollte. "Photoshop" - zunächst nur Profis ein Begriff - erschien im Februar 1990 in der Version 1.0, belegte 800 Kilobyte Speicher und hatte auf einer Diskette Platz. Inzwischen nutzen Millionen Anwender das Programm des US-amerikanischen Software-Herstellers Adobe Systems.

Bilder und Grafiken, die mit der Software bearbeitet wurden, sind mittlerweile allgegenwärtig - vom Zeitschriften-Cover über das Familienalbum bis zur Lebensmittelverpackung. Kein Wunder, hat sich doch die Art und Weise, wie sich die Abbilder der Realität manipulieren lassen, stark vereinfacht. Inzwischen ist Photoshop für einen Großteil der professionellen Gestalter in Bildbearbeitung und Druckvorstufe die bevorzugte Lösung, teilte das US-Unternehmen anlässlich des Jubiläums mit.Aber auch im Amateur-Bereich konnte das Tool Fuß fassen. So wurde die kostenlose App "Adobe Photoshop Express" bei Google Play bisher über zehn Millionen Mal heruntergeladen.

Als Treiber für den Erfolg sieht Thomas Knoll, der Ende der 1980er-Jahre begonnen hat, das Programm zu entwickeln, "dass wir zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle waren".Konkret habe kurz nach dem Marktstart 1990 der Siegeszug des World Wide Web begonnen. "Da wollte jeder Bilder auf seine Webseite stellen", so Knoll bei einer Online-Pressekonferenz Donnerstagabend. Aber auch der Einzug von Scannern und Druckern in die Haushalte sowie der Boom bei Digitalkameras hätten natürlich zum Erfolg beigetragen.

Angesprochen auf die Kritik an der intensiven Bildbearbeitung etwa bei Models, die das Schönheitsideal deutlich beeinflusst hat, gab sich Knoll kritisch: "Das ist ein kontroversielles Thema. Ich bin nicht glücklich damit, was da teilweise gemacht wird. Andererseits ist Photoshop ein Werkzeug und kann wie jedes Werkzeug missbraucht werden."

Adobe hat sich in den vergangenen Jahren neu aufgestellt und ist vom Lizenzverkauf auf ein Abo-Modell gewechselt. Das Unternehmen verkauft seine Programme jetzt als Mietsoftware statt der früheren Einmalzahlung. Das soll für ein stabileres Geschäft sorgen. Zunächst zog die Änderung aber einen Umsatzeinbruch nach sich, inzwischen hat sich der Konzern wieder erholt. Ende 2014 wurde die Bildagentur Fotolia - ein Online-Marktplatz für lizenzfreie Fotos, Grafiken und Videos - übernommen. (APA)

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