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Etikettendruck

23.09.2014 00:22

Heidelberg präsentiert digitale Etikettendruckmaschine

Sie ist das erste sichtbare Ergebnis der neuen Digitaldruckoffensive des Druckmaschinenherstellers Heidelberg und sie soll in einem Markt positioniert werden, der nicht darbt: mit der Gallus DCS 340 steigt Heidelberg in den digitalen Etikettendruck ein.

Stefan Heiniger, COO des Etikettendruckgeschäfts von Gallus braucht eigentlich nur zwei Tortengrafiken, um das sehr starke Motiv des Schweizer Maschinenbauers zu erklären, in digitale Technologien einzusteigen. In der einen Torte sind die weltweit installierten Etikettendruckmaschinen nach jeweiligem Technologieanteil eingezeichnet. Gerade mal neun Prozent der installierten Maschinenbasis sind solche mit digitaler Technologie, 66 Prozent sind immer noch im Flexodruck angesiedelt. Die zweite Torte hat die Investments im Jahr 2012 als Zutat - und sieht deutlich anders aus: da macht der Anteil der Digitaldruckmaschinen 31 Prozent aus. "Das Wachstumspotenzial für dieses Druckverfahren ist beträchtlich", sagt Heiniger bei der Präsentation in St. Gallen.

Mit der DCS 340 möchte Gallus, seit Frühsommer dieses Jahres eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Heidelberg, diesen rasant wachsenden Markt der Ersatzinvestitionen besetzen und tritt gegen Hersteller wie HP oder Xeikon mit der neuen Cheetah-Maschine an. In drei Jahren, so jedenfalls der Plan der Schweizer, soll das Digitalgeschäft schon mal einen zweistelligen Anteil am derzeitigen Umsatz von rund 200 Millionen Schweizer Franken erwirtschaften.

Gebaut wird die entsprechende Inkjeteinheit der DCS 340 in Heidelberg, die UV-Inkjettechnologie schafft eine Auflösung von 1.200 dpi bei einer Druckgeschwindigkeit von 50 Metern pro Minute, bei der es übrigens nicht bleiben soll, wenn die Maschine erst einmal ihre Serienreife erlangt haben wird. Das soll schon im kommenden Jahr der Fall sein. Die Maschine wird mit sieben Farben plus Weissdruck ausgeliefert - einem der merkbaren Vorteile gegenüber schon auf dem Markt befindlichen Aggregaten. Außerdem sollen die Etiketten auch inline veredelt werden können. 

In den nächsten Jahren sollen weitere Modelle hinzu kommen.

Die Rolle des neuen präferierten Heidelberg-Partners Fujifilm ist bei diesem Projekt noch ziemlich untergeordnet: Fujifilm lieferte lediglich die Druckköpfe. Wohl deshalb fehlt auch das Logo des japanischen Herstellers auf der Maschine. 

Der Etikettendruckmarkt wächst in Europa derzeit rund ein Prozent jährlich, etwas weniger als ein Drittel der weltweit produzierten Etiketten werden auf europäischen Märkten abgesetzt. Asien und da vor allem China ist indes der größte und auch am stärksten wachsende Markt: 34 Prozent der Etiketten werden dort abgesetzt, das Wachstum liegt bei etwa sieben Prozent jährlich.

Derzeit werden nach Schätzungen des FINAT, des Verbandes der Etikettenhersteller, rund sechs bis sieben Prozent aller selbstklebenden Etiketten digital gedruckt, das Marktvolumen für die digital gedruckten Produkte liegt bei etwa fünf Milliarden Euro. Im Jahr 2013 wurden weltweit rund 350 digitale Etikettendruckmaschinen installiert.

Martin Schwarz, St. Gallen

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