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Verpackungsdruck

11.09.2013 14:19

Verschachtelte Strategie

Nach der Gründung eines Joint Ventures gemeinsam mit Greiner Packaging in Tschechien ist der Kärntner Verpackungsdrucker Cardbox Packaging jetzt auf der Suche nach weiteren Standorten im Osten.

Ein Gespräch mit Klaus Hockl mündet derzeit recht schnell in einer gedanklichen Wanderung durch die Transformationsprozesse Zentral – und Osteuropas. Kaum ein Land gibt es in unmittelbarer östlicher Nachbarschaft Österreichs, zu dem Hockl keine Meinung hätte. Ukraine? Muss nicht sein. Ungarn. Gerade sehr schwierig. Kroatien, Polen oder die Türkei? Sehr interessant. Klaus Hockl, so viel ist klar, ist auf der Suche und eine zumindest grobe Bewertung der wirtschaftspolitischen Entwicklung eines Landes gehört da einfach dazu. 

Joint Venture in Tschechien

„Wir suchen nach einem weiteren Standort in Ost – oder Südosteuropa“, beschreibt Hockl, Geschäftsführer des Wolfsberger Verpackungsdruckers Cardbox Packaging, im Gespräch mit 4c seine Expansionspläne. Vor wenigen Wochen, im Juni erst, hat Cardbox Packaging gemeinsam mit Greiner Packaging ein Joint Venture im tschechischen Zadverice gegründet. Dort produzieren 25 Mitarbeiter Verpackungen wie auch Beipackzettel für Kosmetikartikel. Hockl weiß aber auch: um große Konzerne auf als Kunden listen zu können, muss er sich in weiteren Märkten festsetzen. Polen etwa wäre verlockend wegen der in dem Land recht gut entwickelten Kosmetikindustrie, die Türkei wegen der sehr dynamischen wirtschaftlichen Entwicklung – wiewohl das optimistische Bild in den letzten Monaten etwas gelitten hat.

Ploetz-Erbe

Die Cardbox Packaging Holding, das ist kein gänzlich neuer Player am Markt, sondern das wirtschaftliche Erbe der ehemaligen Verpackungsdruckerei Ploetz in Wolfsberg. Hockl hat das Unternehmen erst vor wenigen Monaten gemeinsam mit dem Investmentunternehmen iG4 übernommen und kann jedenfalls auf ein stabiles Vertrauensgerüst der internationalen Kundschaft bauen. „Der Schokoladehersteller Lindt hat die damalige Pleite sehr bedauert und Ploetz als Lieferanten sehr geschätzt.“, erzählt Hockl über die offensichtliche Kundentreue.

Begleitmaßnahmen

Doch ihm ist auch klar, dass Treue eben keine wirtschaftliche Kategorie und gerade im Verpackungsbereich der Dienstleister beinahe zur Expansion gezwungen ist: dort zu sein, wohin die internationalen Markenartikler gerade ihr wirtschaftliches Augenmerk legen, das ist entscheidend. „Multinationale Konzerne bekommt man nur, wenn man selber international aufgestellt ist“, sagt Hockl. Und eine richtig gute Position hat man als Verpackungsdrucker, wenn man gleich auch an der Entwicklung neuer Verpackungslösungen mitwirken kann.

Derzeit erwirtschaften die 45 Mitarbeiter in Wolfsberg und die 25 Mitarbeiter im tschechischen Zadverice einen Umsatz von etwa 15 Millionen Euro. Wenn die Expansionspläne verwirklicht sind, sollen es mindestens 50 Millionen Euro sein.

Martin Schwarz

(4c Printausgabe 6/2013)

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