Digital Publishing
01.08.2012 10:46
Murdochs iPad-Zeitung in Schwierigkeiten
Was in der Vergangenheit ein Zukunftsprojekt sein sollte, steht in der Gegenwart vor einer ungewissen Zukunft: Rupert Murdochs iPad-Zeitung „The Daily“ sieht sich offenbar zu einem rigorosen Sparkurs gezwungen.
iPad-Zeitung „The Daily“: leider kein Peak Performer im Medienreich des Rupert Murdoch. © begestellt
Es war ein wirklich aufsehen erregendes Projekt, das Rupert Murdoch da im vergangenen Jahr startete: die erste ausschließlich per iPad erscheinende Tageszeitung hatte der australisch-amerikanische Medienmogul gegründet und dafür entsprechend lautes Marketinggetöse erzeugt. Rund eineinhalb Jahre nach dem Start ist es etwas stiller geworden um die Elektropostille: offenbar entwickelt sich das Projekt nicht so, wie es sich Murdoch wünschen würde.
Nach einem Bericht der Online-Zeitung „Huffington Post“ werden bei „The Daily“ Pläne für einen massiven Personalabbau gewälzt: 50 der 170 Jobs könnten schon bald wegfallen, das Projekt steht angebllich „unter Beobachtung“ des Murdoch-Konzerns. „Das ist eine schmerzhafte Entscheidung, die wir uns nicht leicht machen. Es ist ein trauriger und schwieriger Tag, an dem wir Kollegen und Freunden verabschieden müssen. Aber ich bin sicher, dass diese Veränderungen unser Business stärken werden“, schrieb The Daily-Chefredakteur Jesse Angelo.
Nach einem Bericht der „New York Times“ verliert die iPad-Zeitung derzeit rund 30 Millionen US-Dollar pro Jahr, andere Medien berichten, dass der Murdoch-Konzern nach den Präsidentschaftswahlen in den USA im November über die Zukunft des Projektes entscheiden wolle.
Die Spekulationen über ein eventuelles Ende von „The Daily“ wurden von Chefredakteur Angelo in einem Memo an die Mitarbeiter zurück gewiesen. „Die Wahrheit ist: wir haben über 100.000 zahlende Abonnenten, die ihre Abos zu 98 Prozent erneuern und fantastische Inserenten, die unsere Marke lieben.“