Rollenoffset
08.10.2013 07:41
Manroland erwartet starkes Umsatzplus
Der Augsburger Rollenoffset-Anbieter Manroland Web Systems erwartet in diesem Jahr ein Umsatzwachstum von rund 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das sagte CEO Eckhard Hörner-Marass am Rande der World Publishing Expo in Berlin.
Eckhard Hörner-Marass: schwächeres Geschäft mit Zeitungsdruckmaschinen. © Gairhos
Ausgerechnet am Rand der weltgrößten Zeitungsmesse World Publishing Expo musste Manroland Web Systems-Chef Eckhard Hörner-Marass bekennen: das Geschäft mit Zeitungsdruckmaschinen schwächelt im Gegensatz zu jenem mit Heatset-Druckmaschinen bei dem Ausgburger Unternehmen. „Wir haben da sogar etwas Marktanteile gegenüber dem Mitbewerb verloren“, so der seit rund einem jahr amtierende Chef des Rollenoffset-Anbieters.
Dennoch kündigt der seit einem Jahr amtierende Chef des Druckmaschinenbauers ein kräftiges Umsatzplus an: von 200 Millionen Euro im Vorjahr auf rund 260 Millionen in diesem Jahr.
Vordringlichste Aufgabe des bayerischen Herstellers ist es nun, nicht nur Maschinen im High End-Bereich anzubieten, sondern das Produktportfolio nach unten zu erweitern, um besonders in den Wachstumsmärkten Indien und China mitbieten zu können. Bereits im Februar dieses Jahres kündigte Hörner-Marass im Interview mit 4c (Ausgabe 2/2013) an, dass solche Maschinen dann zumindest auch teilweise in einem dieser Wachstumsmärkte gebaut werden müssten.
Indes gab Manroland bekannt, nun erstmals auch einen Kunden für die Finishing-Lösungen des Unternehmens rund um die digitale Zeitungs – oder Buchproduktion gewonnen zu haben:
Das erste FormerLine-System, für die digitale Buchproduktion in industriellen Dimensionen entwickelt, wird an das chinesische Druckunternehmen Hucais geliefert, weitere werden im Rahmens diese bemerkenswerten Auftrages in den nächsten zwei Jahren folgen.
Die Hucais-Gruppe ist groß geworden im Bogen-Verpackungsdruck und mittlerweile auch erfahren und erfolgreich im Digitaldruck. Man hat in enger Zusammenarbeit mit manroland web systems Wünsche und Geschäftsmodelle im Digitaldruck abgestimmt und sich für die digitale Weiterverarbeitung im Buchdruck mit der FormerLine entschieden.
Eine FormerLine, viele Produktionsvarianten
Für die digitale Buchproduktion in industriellen Dimensionen hat Manroland die Former Line entwickelt. Diese wird auf die spezifischen Kundenbedürfnisse von Hucais zugeschnitten, entsprechend deren geplanten Buchproduktion. Generell besticht die FomerLine in ihrer Variabilität mit der stufenlos einstellbaren Abschnittslänge von 145 mm bis 420 mm. Zusammen mit dem Buchblockstapler RS 34 von RIMA System kann das System hocheffizient und leistungsstark gestapelte Signaturen oder bis zu 6000 hilfsverleimte gestapelte Buchblöcke pro Stunde mit bis zu 70 mm Stärke erzeugen. Hucais kann je Bedarf wählen, ob der Bahnlauf über zwei oder drei Trichter führt. Somit können vier bis acht Seiten bzw. acht- bis 16-seitige Produkte hergestellt werden. Die ersten Linien bei Hucais werden zur Offline-Verarbeitung vorgedruckter Rollen geliefert. Später sind dort auch Konfigurationen für die Inline-Fertigung vorgesehen. Ganz so wie man es im Reich der Mitte liebt, glänzt die FormerLine mit Schnelligkeit, Flexibilität und Produktivität. Die FormerLine ist auf Bahngeschwindigkeiten von bis zu 300 m/min ausgelegt. Bei variabler Abschnittlänge beträgt die maximale Bahnbreite bis zu 1067 mm (Version mit drei Trichtern). Die hohe Effizienz durch die minimalen Rüstzeiten sowohl beim Formatwechsel als auch Papierwechsel zeichnet die Former Line für Hucais aus.
Bis zum Jahr 2015 möchte Manroland Web Systems einen Gesamtumsatz von 300 Millionen Euro erwirtschaften.