EFI
30.11.2014 12:50
„Unlimitiertes Potenzial“
EFI-Chef Guy Gecht im 4c-Interview über die Rolle von Inkjet im Digitaldruck, die Probleme von Unternehmen mit ihrem Datenmanagement und wie Printbuyer in Zukunft den Erfolg eines Druckprojektes messen werden.
EFI-Chef Guy Gecht: „Die Stückkosten werden für Printbuyer nicht mehr entscheidend sein“ © Beigestellt
Die Antwort kann man ahnen, wenn man weiß, wer sie gibt. „Während der Digitaldruck wächst, wächst der Inkjet noch schneller. Er hat unlimitiertes Potenzial“, sagt Guy Gecht, Chef des amerikanischen Drucksystem-Anbieters EFI, im Gespräch mit 4c. Natürlich: in seiner Druckerflotte befinden sich ausschließlich Inkjet-Systeme für das Großformat. Mit Inkjet-Systemen könne man „praktisch auf alles“ drucken, auf Papier ebneso wie auf Keramik oder auf Etiketten. Das macht, so glaubt jedenfalls Guy Gecht, das Disruptive am Inkjet-Druck aus.
Guy Gecht illustriert das natürlich anhand der eigenen LED Cool Cure-Technologie, die es Druckern nun erlauben würde, auch auf flexiblen Substraten zu drucken – etwas, was früher noch nicht möglich gewesen wäre. „Indem wir die Möglichkeit schaffen, immer mehr Substrate zu bedrucken, tragen wir auch zum Wachstum im Digitaldruck-Markt bei“, formuliert Gecht.
PURLs sollen es richten
Gecht sieht einen der Treiber für den Digitaldruck nach wie vor in der Personalisierung, wiewohl die bisher jedenfalls nicht das benötigte Volumen gebracht hat. Den Grund dafür, dass Personalisierung bislang eher theoretisches Potenzial ist, verortet der EFI-Chef im Gespräch mit 4c durchaus auch bei den Auftraggebern: „Sie haben Schwierigkeiten, die entsprechenden Daten auch zu nutzen.“ Allerdings soll die crossmediale Nutzung von Daten gerade da den Durchbruch bringen: „Die Kombination von PURLs in Direct Mails macht es leichter, Daten und Konsumentenprofile auch zu nutzen“, erwartet Gecht. Dieses Kalkül, dass PURLS in gedruckten Direct Mailings einen fließfreudigen Rückkanal in die Datenbanken der Konzerne bilden könnten, sei auch der Grund gewesen, warum EFI den Software-Anbieter Direct Smile gekauft hätte, so Gecht.
Die höheren Volumina, die der Digitaldruck in den nächsten Jahren erreichen wird, werden auch, so erwartet es jedenfalls Gecht, zu einer Verschiebung in der Kosten-Nutzen-Betrachtung der Printbuyer führen: nicht mehr die Stückkosten werden für Auftraggeber entscheidend sein, sondern „der Wert des gesamten Projektes und wie hoch der Return on Investment sei“.
Guy Gecht steht seit Januar 2000 an der Spitze von EFI. Der gebürtige Israeli hat Abschlüsse in Mathematik und Computerwissenschaften der Ben Gurion Universität in Israel.