Papier
25.01.2015 19:28
Papierindustrie importiert weniger Holz
Die österreichische Papierindustrie importierte 2014 etwas weniger Holz als noch 2013. Dennoch beklagt sich die Branche über die Rohstoff-Konkurrenz aus dem Energiesektor.
Mehr als ein Drittel seines Holzbedarfs deckt die österreichische Papierindustrie mit Importen. © Paul Jezek
Die Papierindustrie in Österreich hat 2014 knapp unter 8 Mio. Festmeter Holz bezogen. Das sind um 4 Prozent weniger als 2013 mit knapp mehr als 8 Mio. Festmetern Holz. Der Umsatz – endgültige Zahlen gibt es im April – stagnierte 2014 bei knapp 3,9 Mrd. Euro. „Die Importmengen lagen immer noch bei fast 3 Mio. Festmetern“, so Austropapier-Präsident Alfred Heinzel in einer Aussendung am Donnerstag.
Zwar sank die Importquote 2014 auf 35 Prozent (2013: 40 Prozent). Trotzdem sorgt der Import für zusätzliche Transportkosten, beklagt die Branche. In erster Linie war der leicht gestiegene Einsatz heimischen Holzes auch auf Schadensereignisse in heimischen Wäldern zurückzuführen, die für mehr Holzaufkommen sorgten.
Hintergrund für den in den vergangenen Jahren im Durchschnitt gesunkenen Inlandsanteil beim verbrauchten Holz ist aus Sicht der Papierindustrie „das Spannungsfeld von stofflicher und thermischer Nutzung von Holz“. 2005 etwa lag die Importquote etwa bei lediglich 15 Prozent, wie aus Daten der austropapier hervorgeht. Seither kletterte der Anteil der Einfuhren mit Ausnahme im Jahr 2012, als es einen leichten Rückgang bei den Importmengen kam, nach oben.
Für heuer wird weiter mit einem Importanteil von 35 Prozent gerechnet, bei einem leicht sinkenden Holzeinsatz und stagnierendem Umsatz, wie es am Donnerstag zur APA hieß.“Für die Papier- und Zellstoffindustrie hat Holz aus Österreich absoluten Vorrang“, betont Heinzel. Ein Dorn im Auge sind der Branche aber „bestehende staatliche Anreizsysteme für die Verbrennung von Holz“. Diese seien „zu überdenken, wenn sie die hohe Wertschöpfung der Industrie konterkarieren“, so der Austropapier-Präsident. Es geht dem Branchenverband um eine kaskadische also mehrfache Nutzung von Holz. Erst am Ende der Kaskade, wenn die Holzfasern nicht mehr stofflich zu verwerten sind, sollte die darin enthaltene Energie verfeuert werden, geht es nach austropapier. Jedenfalls wolle man ein „verlässlicher Partner der Forstwirtschaft“ bleiben. „Eine zuverlässige und partnerschaftliche Zusammenarbeit ist für uns sehr wichtig“, so Heinzel. (APA)