Paid Content
09.06.2015 15:52
Blendle will nach Österreich
Das niederländische Startup Blendle, ein digitaler Inhalte-Wurlitzer, will offenbar auch in Österreich starten.
Blendle: Interesse am deutschsprachigen Markt. © Beigestellt
Der niederländische Online-Dienst Blendle, bei dem man einzelne Artikel aus Zeitungen und Magazinen kaufen kann, kommt nach Deutschland. Zum Start sind 33 Medien dabei. Dazu gehören die „Süddeutsche Zeitung“, „Die Welt“, die „Bild“, „Die Zeit“ sowie „Der Spiegel“ und „Stern“, wie Blendle am Dienstag bekanntgab.
„Wir hatten uns Zeit gelassen, weil wir mit einem möglichst kompletten Angebot in den Markt gehen wollten“, sagte Mitgründer und Chef Marten Blankesteijn der Deutschen Presse-Agentur.Blendle war im Frühjahr 2014 in den Niederlanden gestartet und gewann dort bisher über 300 000 Nutzer. Ein Großteil der Kunden sei unter 35 Jahren, betonte Blankesteijn. Das ist eine Zielgruppe, die für Printmedien schwieriger zu erreichen ist.
Nutzer können bei Blendle Ausgaben der Medien Seite für Seite durchblättern, lesbar sind dabei allerdings nur die Überschriften. Will man den gesamten Artikel lesen, muss man zahlen. Der Preis wird von den Verlegern selbst festgelegt und wird meist nach Länge gestaffelt. So will etwa die „New York Times“ 19 Cent pro Artikel und der „Economist“ 79 Cent für längere Texte. War man mit einem Artikel unzufrieden, bekommt man das Geld zurück, wie Blankesteijn sagte. Das solle auch den Medien ein Feedback geben.
In Deutschland sind zum Start auch diverse Regionalzeitungen dabei, etwa die „Hamburger Morgenpost“, der „Kölner Stadt-Anzeiger“ und die „Rheinische Post“. Bei den überregionalen Blättern fehlt noch die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, die Verhandlungen seien aber fast abgeschlossen, sagte Blankesteijn. Nutzer können unter blendle.de zunächst den Zugang zu einem Beta-Test beantragen. Bis Ende Juli sollen alle Interessenten reinkommen.
Blendle hat den Medienkonzern Axel Springer und die „New York Times“ als Investoren an Bord.
Der österreichische Markt, so Blendle-Gründer Martin Blankesteijn gegenüber dem „Standard“, sei der „nächste logische Schritt.“