Buchmarkt
Gestern 11:26
Kaum noch neue E-Book-Nutzer
Der Anteil von E-Book am deutschen Buchmarkt stagniert. Das ergab nun eine Studie des deutschen Digital-Verbands Bitkom.
Der Kindle von Amazon: jeder vierte Deutsche greift zu E-Books, aber das Wachstum ist weg. © Business Wire
E-Books gewinnen in Deutschland kaum noch neue Nutzer hinzu. Laut einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom greift jeder Vierte zu digitalen Büchern – nur ein Prozentpunkt mehr als im Jahr zuvor. Aber je jünger die Befragten, desto mehr von ihnen lesen E-Books: So waren es in der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen 32 Prozent, bei den Über-65-Jährigen nur noch elf Prozent.
„Neben dem Kauf einzelner E-Books etablieren sich alternative Nutzungsmodelle“, sagte Bitkom-Vizepräsident Achim Berg am Dienstag bei der Präsentation der Studie, für die 2.325 Personen über 14 Jahren befragt wurden. Fast ein Drittel (32 Prozent) leihe diese inzwischen über öffentliche Bibliotheken aus (Vorjahr: 25 Prozent). Vorteile sehen die Leser von E-Books vor allem in der ständigen Verfügbarkeit und dass diese keinen Platz wegnehmen. Die Fans gedruckter Bücher heben der Studie zufolge vor allem „die sinnliche Wahrnehmung“ hervor.
Das wichtigste Lesegerät ist bei den befragten Nutzern aktuell der Laptop (41 Prozent) vor dem Smartphone (38 Prozent). Ein Drittel liest mit speziellen E-Readern. Diese haben es aber zunehmend schwer. Nach Bitkom-Prognosen werden die Verkaufszahlen von Kindle, Tolino oder Kobo im laufenden Jahr um 25 Prozent auf 600 000 Stück fallen. Rund jeder Fünfte liest auf einem Tablet-Computer.
Auch die jüngsten Zahlen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels zeigten, dass der anfängliche Hype um die E-Books abflacht. Das Umsatzwachstum lag 2014 nur noch bei 7,6 Prozent, der Umsatzanteil am Publikumsmarkt bei 4,3 Prozent. In den USA sind es vergleichsweise rund 25 Prozent. Einen Grund für die bescheidene Umsatzsteigerung sieht der Börsenverein auch in den rückläufigen Preisen für E-Books.
(APA/dpa)