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25.04.2014 14:51

Das ist sicher

Gerold Linzbach versucht Heidelberg vom Druckmaschinenhersteller zum Supermarkt für die grafische Industrie zu formen. Das bedeutet erstens: Heidelberg wird selbst weniger herstellen. Und zweitens: bei den bisherigen Lieferanten kann es zu Umschichtungen kommen.

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Gerold Linzbach: Man kann auch verkaufen, was man selbst nicht produziert. © Beigestellt

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Solche auf den ersten Blick in inhaltlicher Harmlosigkeit ertränkte Sätze kann der Journalist eigentlich gar nicht leiden: „Sicher ist: Wir werden weiterhin selbst alle Druckmaschinen bauen, daran hängt unser Herz und Erfolg“, sagte Heidelberg-CEO Gerold Linzbach im Exklusivinterview mit 4c.

Nun ermisst sich aber die Bedeutung manches Satzes erst in der kühnen Nutzung des Umkehrschlusses: Wenn „sicher ist“, dass Heidelberg weiterhin selbst alle Druckmaschinen bauen wird, wie sicher ist es dann, dass Heidelberg weiterhin auch in Vorstufe und Weiterverarbeitung die Fertigungsbreite aufrechterhalten wird wie bisher?

Nicht so sehr. Woran Linzbach mit der Kühle des zwischen verschiedenen Branchen pendelnden Managers arbeitet, ist nichts weniger als die Metamorphose des Druckmaschinenherstellers zum Systemhaus für die grafische Industrie – und sogar ein bisschen darüber hinaus. Der Absolutheitsanspruch, in der Bogenoffset-Prozesskette möglichst alles selbst produzieren zu müssen, wird damit zur historischen Makulatur.

Noch in diesem Geschäftsjahr wird sich entscheiden, wo bisher selbst hergestellte Produkte durch die von OEM-Lieferanten ersetzt werden sollen.  Und wo vielleicht auch bisherige Lieferanten durch andere abgelöst werden. Linzbachs Pläne, das ist sicher, werden nicht nur Heidelberg selbst verändern, sondern in weiten Teilen der Branche zu spüren sein.

Martin Schwarz

Ein ausführliches Interview mit Gerold Linzbach finden Sie exklusiv in unserer Printausgabe 3/2014. 

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