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14.05.2016 13:31

K.o.dak

Die Aufgabe des Inkjet-Geschäfts durch Kodak mag der Verscherbelung des Tafelsilbers gleichkommen. Aber der geschrumpfte Konzern hatte keine andere Wahl.

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Ein Abschied: Kodak versucht das Inkjet-Geschäft loszuwerden. Das ist für Nostalgiker traurig, aber für Realisten richtig. © Beigestellt

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Einen „Wendepunkt“ wollte Jeffrey Clarke erblickt haben, als wir ihn im Herbst des vergangenen Jahres zu den Perspektiven für das Inkjet-Business von Kodak befragt hatten. Schließlich hätte der zusammen geschrumpfte Konzern zuletzt etwas mehr Prosper-Inkjetmaschinen verkauft als in den Jahren zuvor. Nun tauchte tatsächlich so ein Wendepunkt am düsteren Horizont auf. Bloß zeigte der einen deutlich anderen Richtungswechsel an, als es sich der Kodak-CEO vorgestellt hatte.

Kodak wird sein Inkjet-Geschäft verkaufen; sowohl jenes mit den Druckmaschinen wie auch das mit den Inkjet-Druckköpfen. Schon in unserer großen Kodak-Geschichte (4c 6/2015) meldeten Insider Zweifel an, ob Kodak sich mit konsequent mäßigen Vertriebserfolgen gegen den Mitbewerb wird stemmen können: „Wenn die installierte Basis nicht groß genug ist, ist man einfach nicht sichtbar“, meinte damals im 4c-Gespräch James Matteson, ein ehemaliger Kodak-Manager und seit Jahrzehnten intimer Kenner des Unternehmens.

Kodak würde, so monieren Kritiker nun, mit dem Verkauf des Inkjet-Geschäfts, sein Tafelsilber verkaufen. Das ist sogar eine Untertreibung. Aber gleichzeitig ist die Entscheidung absolut richtig. Sich in einem von ungleich stärkeren Wettbewerbern dominierten Inkjet-Markt aufzureiben, wäre auf lange Sicht ein schwererer Fehler gewesen. Mit der expansionshungrigen Flint Group und dem liquiden EFI-Konzern stehen außerdem zwei Interessenten bereit, die wesentlich besser in der Lage wären, das Inkjet-Geschäft zu integrieren.

Es wird weitere Wendepunkte bei Kodak geben. Es wäre nicht völlig überraschend, würde es bei einem davon auch um die Nexpress-Sparte gehen.

Martin Schwarz

(4c Printausgabe 3/2016)

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