Fachverbände
14.07.2014 07:25
Gerald Watzal ist neuer Verbandspräsident
Der Salzburger Druckereichef Gerald Watzal ist neuer Präsident des Verbandes Druck & Medien. Besonderes Augenmerk möchte Watzal auf die Export-Föhigkeiten der österreichischen Druckereien legen.
Der Salzburger Druckereiunternehmer Gerald Watzal ist neuer Präsident des Verbands Druck & Medien. © Beigestellt
Österreich ist beim Export von Druckwerken Schlusslicht in ganz Europa. Während Exportkaiser Deutschland um 2,4 Milliarden Euro mehr exportiert als importiert, liegt in Österreich der Wert der Importe um rund 450 Millionen Euro über jenem der Exporte. Besonders bei Büchern, Zeitungen und Zeitschriften wird deutlich mehr importiert als exportiert. Nur in wenigen Bereichen gibt es Zuwächse.
Gerald Watzal hat sich zum Ziel gesetzt, die Druckereien exportfit zu machen. „Wir haben ja in der Druckbranche Vorzeigeunternehmen, die eine Exportquote von 60 bis 80 Prozent aufweisen. Von diesen Vorbildern können wir lernen. Einen guten Preis anbieten zu können spielt dabei ebenso eine Rolle wie Service, Innovationen und Qualitätsstandards“, so Watzal.
Watzal, Geschäftsführer von Offset 5020 in Salzburg hat sich hohe Ziele gesetzt für seine Zeit als Präsident des Verbands Druck & Medien. Dazu gehört auch, die Produktion von Druckereibetrieben in Österreich zu halten. Besonders beliebt für Zweit- oder Drittstandorte sind Tschechien, die Slowakei, Ungarn oder Slowenien, wo die Produktions- und Lohnnebenkosten deutlich niedriger sind. „Sowohl die Flucht aus dem Kollektivvertrag als auch ins Ausland sehen wir mit Besorgnis“, sagt der neue Präsident Watzal, „wir müssen hier gemeinsam mit den Betrieben und der Gewerkschaft gegensteuern, damit wir langfristig den Standort Österreich und die Arbeitsplätze sichern.“
„Nur ein starker Verband hat eine durchsetzungsstarke Stimme für die Druckbranche“, weiß Präsident Watzal. Deshalb steht auch die interne Kommunikation und Mitgliederwerbung ganz oben auf seiner Tagesordnung. „Wir möchten Druck machen für Gedrucktes in Österreich“, so Watzal. „Dafür müssen wir einerseits im Kollektivvertrag die Flexibilität der Betriebe gewährleisten, andererseits bei den Druckereien, unseren Kunden und Auftraggebern mehr Bewusstsein für den Wert von Gedrucktem schaffen. Es kann doch nicht sein, dass Druckereierzeugnisse seit 2005 um sechs Perozent günstiger geworden sind, während die Löhne im Kollektivvertrag um mehr als 19 Prozent gestiegen sind.“