Papierindustrie

24.04.2014 12:59

„Umdenken bei den Biomasse-Förderungen“

Die österreichische Papierindustrie beklagte sich bei der Präsentation ihrer Jahresbilanz abermals über das „unsinnige“ Förderregime für Biomasse. Auch abseits der Biomasse-Thematik gab es viel Grund zur Klage.

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Produktionsrückgang, Umsatzrückgang, Rohstoffrückgang: die österreichische Papierindustrie befindet sich in der Defensive. © Fotolia

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Wenigstens in einem Bereich lässt sich Papier nicht so leicht substituieren. „In den Nassräumen hat die Elektronik noch nicht Einzug gehalten“, bemerkte Austropapier-Chef Wolfgang Pfarl süffisant bei der Präsentation der Jahresbilanz der österreichischen Papierindustrie. Nur um 0,4 Prozent hat die Produktion von Spezialpapieren, also etwa im Hygienebereich, im vergangenen Jahr nachgegeben.

Das ist Stabilität, wie sie bei anderen Produktsegmenten längst nicht mehr feststellbar ist. Bei den grafischen Papieren hat die heimische Industrie einen Produktionsrückgang von 3,6 Prozent gegenüber dem Jahr 2012 zu verzeichnen. Insgesamt produzierten die Papierfabriken im jahr 2013 4,8 Millionen Tonnen – um 3,3 Prozent weniger als noch 2012.

Den Produktions – und Umsatzrückgängen ist die Papierindustrie in den meisten Produktsparten wegen der veränderten Mediennutzung mehr oder minder ausgeliefert, nicht aber den angeblich ungünstigen Rahmenbedingungen für den Standort. Sappi Gratkorn-Chef Max Oberhumer beklagte – durchaus im Einklang mit anderen Industrievertretern in den letzten Tagen – die hohen Produktionskosten in Österreich: „In der EU und damit auch in Österreich sind die Strompreise doppelt und die Gaspreise drei Mal so hoch wie in den USA“, so Oberhumer. Deshalb müsste man sich abermals auch der Thematik der Schiefergas-Förderung „nähern“. 

Die hohen Förderungen für Biomasse hätten den Wettbewerb umd en Rohstoff Holz im vergangenen Jahr so sehr verschärft, dass einige Fabriken unmittelbar Gefahr liefen, die Produktion einstellen zu müssen. Dieses Förderregime will die Austropapier weiter bekämpfen. Gespräche mit Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter würden ein erstes „Umdenken“ erkennen lassen, so Austropapier-Präsident Wolfgang Pfarl.

 

 

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