Rollenoffset
23.10.2014 14:40
Possehl-Chef hält Fusionen im Druckmaschinenbau für „wahrscheinlich“
Uwe Lüders, Vorstandsvorsitzender der Possehl-Gruppe hält eine Fusion des Augsburger Druckmaschinenbauers Manroland Web Systems mit einem Mitbewerber für „wahrscheinlich“. Das sagte Lüders in einem Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“.
Weniger Leser, weniger Maschinen: Nun denkt der Manroland-Eigentümervertreter auch über Fusionen im Rollenoffset nach. © Manroland
Einen Tag nach Bekanntgabe von 250 Kündigungen beim Augsburger Druckmaschinenbauer Manroland Web Systems macht Uwe Lüders, Vorstandschef der Lübecker Possehl-Gruppe und damit Eigentümervertreter von Manroland, mit Aussagen zur Zukunft des Druckmaschinenbaus in Deutschland Schlagzeilen. „Ja, eine Fusion von zwei deutschen Anbietern wäre sicherlich sinnvoll“, meinte Lüders gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“. Früher oder später sei, so Lüders, ein solcher Zusammenschluss sogar „wahrscheinlich“.
Für Manroland Web Systems gibt es nur einen Fusionskandidaten: den Würzburger Konkurrenten Koenig & Bauer, dessen Rollendrucksparte ebenfalls schwer von der lang andauernden Investitionszurückhaltung im Rollendruckbereich getroffen wurde. Koenig & Bauer kündigte erst vor wenigen Monaten die Streichung von 1.500 Stellen an, außerdem wird das Unternehmen künftig umstrukturiert: eigenständige Gesellschaften für die jeweiligen Maschinensparten sollen unter dem Dach einer schlank aufgestellten Holding wirtschaften.
Gespräche über Fusionen oder jedenfalls eine teilweise Zusammenarbeit – etwa den gemeinsamen Bau von Komponenten hat es in der Vergangenheit immer wieder gegeben, diese waren aber ohne greifbare Ergebnisse geblieben.
In den letzten Tagen wurde außerdem bekannt, dass Manroland Web Systems Pläne für die Produktion von Zeitungsdruckmaschinen in Indien gestoppt hat.