Übernahme

30.01.2015 15:00

Papierfabrik Düren mit neuen Eigentümern

Im Herbst 2013 war die Papierfabrik Reflex in Düren in die Insolvenz gerutscht. Nun gibt es neue Eigentümer. Die Produktlinien sollen ausgebaut werden, Personal wurde aber abgebaut.

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Mit den neuen Eigentümern sollen neue Märkte erschlossen werden: die Papierfabrik Reflex in Düren. © Beigestellt

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Mit Februar übernehmen deutsche Investoren die Papierfabrik Reflex in Düren. Zu den neuen Eigentümern zählen als Mehrheitsgesellschafter ein privates Familienkonsortium und der Papierverarbeiter May+Spies, ein familiengeführtes Unternehmen mit hoher Branchenexpertise.

Das neue Businessmodell von Reflex setzt ganz klar auf Diversifikation. Die Mehrsäulen-Strategie baut zunächst auf vier Geschäftsfelder. Unter dem Begriff „Grafische Papiere“ werden starke Marken wie Gohrsmühle, Zeta, Efalin, ZANDERS T2000 und andere aus dem Programm der „ZANDERS Premium Papiere“ weiterhin produziert und international vermarktet. Dieser Bereich wird zusätzlich – auch mit weiteren Marken – kontinuierlich ausgebaut. Der Bereich der hochwertigen, ungestrichenen Etikettenpapiere zeigt bereits heute hohes Potenzial und wird in Zukunft eine stärkere Säule der Produktpalette bilden. Bei den technischen Papieren hat Reflex Produkte mit Alleinstellungsmerkmalen im Portfolio. Dementsprechend wird künftig diesem Segment eine wichtige Rolle eingeräumt. Hohe Investitionsfreudigkeit beweist Reflex schon jetzt. In Kürze wird ein viertes Geschäftsfeld eines Wettbewerbers übernommen. Dazu wurde bereits eine Absichtserklärung, ein sogenannter Letter of Intent (LOI), unterzeichnet.

Reflex beabsichtigt neben der Produktdiversifikation mit den genannten vier Segmenten auch eine Marktdiversifikation durch Erschließen neuer oder zurzeit ruhender Märkte. Schwerpunktmarkt ist zunächst die DACH-Region. Allerdings wird zügig der europäische Markt ausgebaut, eine Expansion nach Übersee ist vorgesehen. Die Investoren planen für die kommenden Jahre umfangreiche Investitionen in die Produktionsanlagen, um die Zukunftsfähigkeit, die Effizienz und eine hohe Produktflexibilität bei gleichzeitig hohem Qualitätsstandard zu sichern. So wird der Bau eines neuen Kraftwerks zur Dampf- und Energieversorgung eine der ersten vorrangigen Investitionen sein. Die Prozesse hierzu sind bereits eingeleitet.

Erforderliche Kosteneinsparungen führten allerdings auch zum Abbau des Personals um rund ein Drittel auf nunmehr 67 Mitarbeiter.

Der soeben bestellte Geschäftsführer der neuen Reflex GmbH & Co. KG, Hariolf Koeder, ist bereits seit Ende 2013 an der Seite von Harald Heine als Berater für Reflex aktiv. Seit mehr als 25 Jahren in der Papierindustrie tätig, hat Koeder umfangreiche Erfahrungen im Restrukturierungsbereich, internationalen Vertrieb und speziell in der Neuausrichtung von Unternehmen. 

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