Buchbinderei

10.11.2013 11:34

Mit der Filiale in die Insolvenz

Die Salzburger Buchbinderei Koller & Kunsch hat Insolvenz angemeldet. Schuld daran, so erklärt es Geschäftsführer Günter Kunesch gegenüber 4c, sind die Altlasten aus einer mittlerweile wieder geschlossenen Filiale in Wattens.

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wattens, koller & kunesch, weiterverarbeitung, lamprechtshausen, insolvenz, buchbindereiWeiterverarbeitungslinie bei Koller & Kunesch in Wattens: Fachkräfte-Mangel führte letztlich zur Insolvenz. © Beigestellt

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„Es lag nicht an der mangelnden Auslastung, auch nicht an der Marge, sondern am Mangel an Fachkräften für unseren Standort in Wattens“. So erklärt Günter Kunesch, Geschäftsführer der Lamprechtshausener Buchbinderei Koller & Kunesch die Entwicklung, die das Unternehmen nun mit Passiva in Höhe von 4,3 Millionen Euro gegenüber Aktiva in der Höhe von 1,8 Millionen Euro in die Insolvenz geführt hat.

2010 hatte die Salzburger Buchbinderei im Tiroler Wattens einen neuen Standort eröffnet und mit einer kompletten Weiterverarbeitungslinie ausgestattet, doch der Arbeitsmarkt in Wattens dürfte leer gefegt sein: „Mir ist es bis zuletzt nicht gelungen, einen qualifizierten Papierschneider zu finden“, erklärt Kunesch das Fachkräfte-Problem das zuerst den Standort Wattens und dann das Unternehmen in eine wirtschaftliche Schieflage gebracht hat. „Wir schreiben Gewinne, aber nicht genug, um die Altlasten aus unserem aufgelassenen Standort in Wattens abtragen zu können. Deshalb war diese Insolvenz notwendig.“, so Kunesch.

Der Mangel an Fachkräften dürfte tatsächlich tiefgreifend gewesen sein: „Wir mussten uns zeitweise damit behelfen, Aufträge, die in Wattens angeliefert wurden, nach Lamprechtshausen zu transporieren und hier zu fertigen. Das waren teure, aber notwendige Provisorien“, so Kunesch.

Nun beginnt für das Lamprechtshausener Unternehmen ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung. Betroffen sind rund 30 Mitarbeiter und 60 Gläubiger. Ihnen wird eine Quote von 20 Prozent angeboten.

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