Umfrage
10.06.2015 14:01
Wohin entwickeln sich Zeitungsdruckereien?
Gerade im Zeitungsdruck verdichten sich die ökonomischen Phänomene der Printbranche: rasch sinken die Auflagen, dringend suchen Zeitungsdruckereien nach neuen Geschäfsmodellen und Produkten. 4c und die Weltzeitungsorganisation WAN-Ifra starten darum gemeinsam eine weltweite Umfrage zur Entwicklung des Zeitungsdrucks. Machen Sie mit und gewinnen Sie viele Erkenntnisse und vielleicht ein Buch.
Worin investieren Zeitungsdruckereien, wenn das Stammgeschäft nicht mehr ausreicht? Eine gemeinsame Umfrager von WAN-Ifra und 4c © Fotolia Die Coldset-Zeitung alleine könnte für Druckereien als einziges Produkt bald zu wenig werden. In einem gemeinsamen Projekt möchten WAN-Ifra und 4c ergründen, welche Geschäftsfelder Zeitungsdrucker noch erschließen könnten. © Fotolia Besonders in entwickelten Märkten wenden sich Leser von der gedruckten Zeitung ab und hin zu digitalen Technologien. © Fotolia WAN-Ifra-Experte Manfred Werfel: „Nicht nur das Geschäftsmodell des Zeitungsverlags gerät durch die Medienentwicklung ins Wanken. Auch Zeitungsdrucker stellen sich immer häufiger die Frage, ob das tradierte Geschäftsmodell des Zeitungsrucks eine Zukunft hat.“ © Beigestellt
5,29 Prozent in Nordamerika, 9,94 Prozent in Australien, 5,2 Prozent in Europa: die gedruckten Zeitungen verlieren gerade in diesen reifen und gleichzeitig digital gut entwickelten Märkten weiter an Auflage. Was der jährliche World Press Trends Report der Weltzeitungsorganisation WAN-Ifra nunmehr seit Jahren in unterschiedlicher Intensität fortschreibt – die Hinwendung des Publikums zu digitalen Nachrichtenkanälen in einigen wichtigen Märkten – lässt Zeitungsdruckereien nach alternativen Geschäftsmodelle suchen.
„Nicht nur das Geschäftsmodell des Zeitungsverlags gerät durch die Medienentwicklung ins Wanken. Auch Zeitungsdrucker stellen sich immer häufiger die Frage, ob das tradierte Geschäftsmodell des Zeitungsrucks eine Zukunft hat. Die Produktion war bisher organisiert als Teil eines einzelnen Zeitungsverlages. Die Druckerei arbeitet im wesentlichen für einen Kunden, den Verlag, der gleichzeitig Besitzer und Betreiber ist“, sagt Manfred Werfel, Deputy CEO der WAN-Ifra.
Um sich von der Zeitung unabhängiger zu machen oder aber die gedruckte Zeitung variantenreicher zu gestalten, werden Zeitungsdruckereien in neue Technologien investieren, sich auch neue Kundschaft suchen müssen. „Wenn Auflagen und Seitenzahlen zurück gehen und gleichzeitig die Anforderungen an Produktivität und Kostenminimierung steigen, kommen andere Geschäftsmodelle für den Zeitungsdruck in die Diskussion. Zeitungsdruckereien können als Profit Center arbeiten, sie können in einem Joint Venture mehrere Verlage bedienen oder gar als unabhängige Firmen ihre Dienstleistungen konkurrierenden Kunden (Verlagen) anbieten“, so Werfel.
Oder aber Zeitungsdrucker verbreitern ihr Leistunggsepktrum und versuchen, sich in den direkten Mitbewerb mit Akzidenzdruckereien zu begeben: „Sie können sich auch – abhängig von der Entwicklung auf dem Markt – ganz allgemein als Drucker für unterschiedliche Segmente positionieren und nicht nur die tägliche Zeitung, sondern auch Zeitschriften, Flyer und Bücher produzieren. Einige Zeitungsdrucker vermarkten Ihre Dienste erfolgreich über Online-Plattformen oder gliedern die Produktion an externe Betreiberfirmen aus.“
Einige der Ergebnisse unserer Umfrage stellen wir in der Mitte September erscheinenden Ausgabe 5/2015 vor. Ein 4c Dossier mit den detaillierten Zahlen legen wir außerdem an unserem Stand bei der World Publishing Expo (Stand 1.268) vom 05. bis 07. Oktober in Hamburg auf.
Ab 8. Oktober finden Sie hier zusätzlich ein pdf mit allen detaillierten Ergebnissen zum Download.