Online-Druckereien

30.06.2015 10:04

Cewe will weiter zukaufen

Der Fotobuch-Konzern Cewe, mit Saxoprint auch im Online-Druck aktiv, will weitere Akquisitionen tätigen. Gespräche würden bereits geführt.

Cewe: will auch Onlindedruck-Sparte stärken. © Cewecolor

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Der deutsche Fotokonzern Cewe will sein Wachstum in zentralen Unternehmensbereichen auch durch Übernahmen vorantreiben. Das Kerngeschäft mit Fotoprodukten sowie die Online-Druckereien sollten in Zukunft weiter zulegen, sagte Finanzvorstand Olaf Holzkämper am Donnerstag in Oldenburg. 

„Da sind wir bereit, Übernahmen zu tätigen.“ Mit diesem Ziel würden Gespräche geführt, konkrete Vorhaben stünden aber noch aus. Das mit traditioneller Filmentwicklung und Fotoabzügen groß gewordene Unternehmen verdient sein Geld inzwischen vor allem mit Fotobüchern und hat seine Web-Portale für Flyer und Broschüren in den Mittelpunkt seiner Wachstumsstrategie gestellt.

Für mögliche Übernahmen gebe es finanziell keine Einschränkungen, betonte Holzkämper: „Mit mehr als 50 Prozent Eigenkapitalquote und offenen Banklinien können wir machen, was sinnvoll ist.“ Cewe erzielte 2014 einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 32,6 Mio. Euro. Dieses Jahr peilt der SDax -Konzern 32 bis 38 Millionen Euro an. „Wir haben ein gutes Gefühl, dass wir das erreichen können“, so der Finanzchef. Das zweite Quartal entwickle sich wie erwartet.

Traditionell brummt bei Cewe das Geschäft vor allem zum Jahresende, weil dann Fotobücher und -kalender als Weihnachtsgeschenke gefragt sind. Weil der Markt für Fotobücher inzwischen aber langsamer wächst, setzt Cewe auf Produkte, für die Kunden tiefer in die Tasche greifen. Für die Expansion im Bereich der Online-Druckereien Cewe-Print, viaprinto.de und saxoprint.de nimmt Cewe selbst kräftig Geld in die Hand. Vor allem Marketingkosten ließen 2014 in dieser Sparte Verluste auflaufen, ein Gewinn wird erst im kommenden Jahr angepeilt.

Die dritte Säule des Cewe-Geschäfts ist der Einzelhandel. Die Niedersachsen vertreiben in Skandinavien und Osteuropa Kameras und Objektive. Dieser Bereich sei einst durch Zukäufe in den Konzern gekommen und diene in erster Linie als eine Art Köder, um Kunden mit ihrer Ausrüstung an Cewe-Dienstleistungen heranzuführen, so Holzkämper. Zukunftsweisend sei dies aber nicht. „Wir würden nicht noch einen Einzelhandel dazukaufen.“

Die Cewe-Aktie notierte 0,3 Prozent im Minus. (APA/Reuters)

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