Online-Druckereien
02.07.2017 08:36
Stil-Standard
Groß geworden mit standardisiertem Druck und einem industrialisierten Druckprozess wenden sich die deutschen Onlineprinters nun Nischen zu: nachdem die Bayern schon Letterpress-Visitenkarten anbieten, sind nun auch mehrere Papiere von Gmund im Angebot.
Gmund-Papiere: Vier Schöpfungen aus der bayerischen Papierfabrik werden nun auch von den Onlineprinters angeboten. © Beigestellt
Ganz neu ist das Premiumsegment der Onlineprinters nun nicht: Seit Februar 2017 schon bietet die Druckerei bereits Letterpress-Visitenkarten an. Ein weiterer beachtenswerter Schritt im Online-Druckmarkt erfolgte kürzlich: Die Onlinedruckerei hat vier neue Premium-Papiere von Gmund im Programm. Die Premium-Papiere stehen für Visitenkarten (4/0 und 4/4) im Format 8,5 x 5,5 cm und für Briefpapier in den Formaten DIN A4, DIN A5 und DIN lang zur Auswahl.
Epochal
Beim Namen ließ man sich nicht lumpen, die Kollektion „Onlineprinters Art Classics“ benennt ihre Papiere nach stilprägenden Kunstepochen: Baroque, Rococo, Modern Art und Renaissance, jeweils unterscheidbar durch verschiedene Farbtöne von Rosé über Gelb und bläulichem Weiß bis Grau und in mehreren Grammaturen angeboten.
Exklusiver Vertrieb
Das Sortiment der Papiermacher aus Gmund umfasst über 100.000 Papierkreationen. Eigentlich ein Wunder, dass da bisher nichts für Online-Drucker dabei war. Das hat sich nun geändert. „Die Papiere der „Onlineprinters Art Classics“-Kollektion sind echte Unikate und wurden in ihrer Kombination aus Farbe, Grammatur und Oberflächenstruktur speziell für diedruckerei.de entwickelt“, sagt Gabriele Bellendorf, Marketingchefin von Gmund. Gedruckt wird auf HP Indigo-Maschinen. Damit sind die Variationen im Druck aber auch beschränkt: keine Sonderfarben –„der Bedarf nimmt ohnehin ab“, verlautet es – und keine Veredelung. Sollte das Produkt gut laufen, könnte es weiterentwickelt werden. Was nicht gut läuft, fliegt durchaus flott aus dem Portfolio. Solche Bedenken hegen die Beteiligten allerdings nicht.
Wertig und erschwinglich
Gmund-Verakufsleiter Axel Schreiner ist sich sicher: „Diese Visitenkarten mit ihren Farben werden funktionieren, das hat Potenzial.“ Intelligent seien die Farben mit der Papierstruktur kombiniert. Preisliche Attraktivität gewährleistet die relativ hohe Papierabnahmemenge. 100 Karten auf 350 Gramm Renaissance-Papier, einseitig 4c bedruckt, kosten unter 40 Euro. Die nächsthöheren Auflagen sind nur marginal teurer. Gedacht ist, wie immer bei Onlineprinters, an Geschäftskunden, sie machen 95 Prozent des Geschäfts aus, speziell solche aus der oberen Managementebene. Die Erfahrung lehrt: Auch Unternehmenskunden, die im Alltag bei Drucksachen um jeden Cent feilschen, setzen bei bestimmten Anlässen auf Qualität, die auch mal etwas mehr kosten kann. Die Shops der Onlineprinters runden mit dem hochwertigen Naturpapier ihr Angebot eben nach oben ab – denn bei 600.000 Kunden wird inzwischen wohl auch die Zahl derer entsprechend groß sein, die mit dem Standard-Sortiment alleine nicht hinreichend bedient werden können.
Ingo Woelk