Britische Druckindustrie gegen Brexit

Heute stimmen die Briten darüber ab, ob Großbrtiannien weiterhin Mitglied der Europäischen Union bleiben oder seinen Austritt erklären soll. Nachdem die Befürworter eines Brexit in den Umfragen lange Zeit leicht geführt hatten, drehte sich das Meinungsbild in den letzten Tagen wohl auch bedingt durch den Schock nach der Ermordnung der europafreundlichen Labour-Abgeordneten Jo Cox wieder. Die Kampagnen beider Lager ruhten einige Tage lang.

Die britische Druckindustrie dürfte Vorteile eher im Verbleib des Vereinigten Königreichs in der EU sehen. Zumindest eine Umfrage des Industrieverbandes BPIF lässt darauf schließen, dass besonders die exportierenden Betriebe die wirtschaftlichen Folgen eines Brexit fürchten. 

Von den 131 Befragten sahen demnach 50 Prozent ganz allgemein Vorteile für die Wirtschaft Großbritanniens, wenn das Land weiterhin EU-Mitglied bleibt. 30 Prozent betrachteten einen Brexit als günstig für die Wirtschaft, 20 Prozent waren unsicher.

Ein ähnliches Bild ergab sich bei der Frage nach den wirtschaftlichen Vorteilen für das eigene Unternehmen. Da antworteten 49 Prozent, ein Verbleib in der EU wäre günstig für die weitere wirtschaftliche Entwicklung des Betriebs, 27 Prozent glaubten, ein Brexit wäre wirtschaftlich für das eigene Unternehmen besser, 24 Prozent waren unsicher.

Ganz uneinheitlich ist die Stimmungslage indes unter exportierenden und nicht exportierenden Betrieben in diesem Panel. Bei ersterer Gruppe meinten 56 Prozent der Befragten, ein Verbleib in der EU wäre im Interesse des Unternehmens. Bei den nicht-exportierenden Unternehmen dagegen meinten 52 Prozent, ein Brexit wäre wohl wirtschaftlich besser.

Besondere Sorgen bereiten der britischen Druckindustrie laut der Umfrage die möglichen Auswirkungen eines Brexit auf ihre Supply Chain.