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18.11.2011 14:36

Plakatwüste

4c-Bloggerin Suzanne Sudermann war bei der Preisverleihung für das beste Kulturplakat der letzten 30 Jahre. Sie ist bald wieder gegangen.

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Preise nur für die Besten: Freud-Plakat von Demner & Merlicek. © Beigestellt

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Eine Handvoll Youngsters, ein paar nicht mehr ganz so Junge, ein Wiener Verleger im Cut und Karl Javurek auf der Bühne. 30 Jahre Kulturplakat, große Erwartungshaltung, welch ein Anspruch. Da sollte man eigentlich die Kapazunder und deren Arbeiten ab 1981 treffen. Etwas von den Sujets, die die österreichische Werbewelt damals bewegten.

Novomatic Forum, roter Teppich, Fackeln, Buchsbäume. Drinnen Live Musik und gähnende Leere. Was ist denn da falsch gelaufen? Mein Herzensfreund Peter ist mit zwei Handelsplakaten, Polaroid und Keli aus 1982 nominiert und eingeladen. Während uns wirklich gute Fingerfoods alle fünf Minuten angeboten werden – die haben eindeutig davon zu viel, aber zu wenig Abnehmer ­– wird derweil auf der Bühne die Preisverleihung kurz und emotionslos abgespult. Mariusz Jan Demner, der Don Quijote unter den österreichischen Werbern, könnte eigentlich gleich oben bleiben, soviel räumt er ab, Harry Bergmann sitzt in der Jury. Launig erzählt er noch, wie unfähig seine Artdirektoren sind. Er musste tatsächlich selbst Hand anlegen und geistesgegenwärtig ein verunglücktes verzerrtes Bild von Siegmund Freud aus dem Papierkorb zerren, um in einem Moment der Eingebung zu merken: das ist nicht verunglückt, das ist preisverdächtig. So einfach geht das also.

Mittlerweile wippt der Verleger im Cut gelangweilt im Takt der Musik und ein paar Urkunden später ist es dann auch schon vorbei. Das älteste Plakat stammt aus 1988. 30 Jahre Kulturplakat? Da hat sich jemand kalendarisch vertan. Insgesamt lässt die Veranstaltung gewordene Ödnis nur zwei Schlüsse zu: entweder Wiens Kulturplakate eignen sich allesamt nicht, um Meriten abzuräumen oder der Anspruch der Veranstalter scheiterte am Thema.

 

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