Digitaldruck
08.12.2015 10:09
Britischer Verpackungsdrucker produziert mit größter Digitaldruckmaschine der Welt
30.000 Quadratmeter Wellpappe wird ein britischer Verpackungsdrucker künftig mit einer neu entwickelten Inkjet-Maschine von HP und KBA bedrucken. Eine neue Technologie ermöglicht es den Kunden, gleichzeitig mehrere unterschiedliche Aufträge in einem Durchgang zu drucken.
2,80 Meter Druckbreite: die neue HP PageWide Web Press T1100S. © Beigestellt
Vom Markennamen soll man sich nicht täuschen lassen: die neue HP PageWide Web Press T1100S ist eine Entwicklung, an der der deutsche Druckmaschinenbauer Koenig & Bauer mindestens ebenso viel Anteil hatte wie HP. Denn die Geschwindigkeiten, mit der die neue Inkjet-Maschine druckt, brauchen maschinenbauliche Erfahrung, die man eher KBA als HP zutrauen würde. Mit Druckgeschwindigkeiten von bis zu 183 Meter pro Minute und einer bedruckten Fläche von 30.600 m²/h ermöglicht die HP PageWide Web Press T1100S Verpackungsherstellern, auch komplexe Druckaufträge schnell abzuwickeln.
Der erste Anwender der neuen Technologie ist der britische Druckkonzern DS Smith, der ebenfalls an der Konzeption der Maschine Anteil hatte: „Aus unserer Entwicklungszusammenarbeit mit HP ist die erste Digitaldruckmaschine entstanden, die in einer Geschwindigkeit und Bahnbreite druckt, wie wir sie für die Produktion von Wellpappenverpackungen in hohen Volumina benötigen. Mit ihr können wir unseren Kunden eine noch nie dagewesene Flexibilität bei jeder Auflagengröße und beständige Druckqualität bieten.“, so Stefano Rossi, bei DS Smith für das Verpackungsgeschäft zuständig.
Der echte technologische Hattrick der Maschine ist aber nicht so sehr die bloße Geschwindigkeit, als vielmehr die so genannte Multi-Lane-Druckarchitektur, die das aus dem Bogendruck bekannte Sammelform-Prinzip in den Rollendruck übersetzt.
Ähnlich einer Autobahn teilt HP MLPA die Papierbahn beim Druck in mehrere „Fahrspuren“.
Bei den Kartonformaten und Auflagen oft sehr unterschiedliche Druckaufträge können dadurch gleichzeitig nebeneinander produziert werden. So können Klein- und Kleinstauflagen in unterschiedlichen Formaten in eine Warteschlange gestellt und ohne Vorbereitungszeit oder Maschinenstopp gemeinsam mit Großaufträgen in einer anderen Spur gedruckt werden.
Dadurch können Veredler den Anforderungen kleinerer Druckauflagen ohne Lageraufbau gerecht werden und nur das Drucken, was sie brauchen, wenn sie es brauchen.
Mit erweiterten Priming-Optionen, darunter eine Kombination von HP Bonding und Priming Agents mit vierfarbigen HP A50 wasser- und pigmentbasierten CMYK-Tinten, können die Anwender beschichtete und unbeschichtete Wellpappen-Liner mit einem Gewicht zwischen 80 und 400 g/m² (GSM) hochwertig bedrucken.