Pleite

16.01.2012 16:58

Platinum Equity greift nach Manroland

Am Mittwoch soll endgültig entschieden werden, wer der neue Eigentümer des gestrauchelten Druckmaschinenkonzerns Manroland sein wird. Immer mehr deutet auf den amerikanischen Finanzinvestor Platinum Equity.

Platinum Equity-Chef Tom Gores: Griff nach Manroland © Beigestellt

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Nur noch zwei Bewerber sind übrig nach einem mehr als einmonatigen Bieterrennen um den gestrauchelten Druckmaschinenkonzern Manroland. Die Lübecker Possehl-Gruppe bietet offenbar für den Standort Augsburg, der amerikanische Finanzinvestor Platinum Equity für alle drei Standorte. 

100 Millionen Euro soll Platinum für den Druckmaschinenbauer zu geben bereit sein – ein attraktives Angebot für die Banken, die so zumindest einen Teil ihres Einsatzes zurück erhalten würden. Mit Platinum Equity würde allerdings ein Investor zugreifen, der nicht die langfristige Perspektive eines Industrieunternehmens wie der Possehl-Gruppe als Eigentümer bietet.

Platinum Equity-Chef Tom Gores hat sein Vermögen – es ist von 2,4 Milliarden US-Dollar die Rede – binnen 14 Jahren gemacht und seine Platinum Equity ist in rund drei Dutzend Unternehmen engagiert. Solche aus der grafischen oder verwandten Industrien gehörten bisher nicht dazu, was sich seit Herbst aber geändert hat: den darnieder liegenden Design-Softwarehersteller Quark hat er ebenso gekauft wie die Sensorsparte von Kodak. 

Schon im März 2009 hat er die 130 Jahre alte San Diego Union-Tribune erworben, drei Tage später wurden 192 Mitarbeiter gekündigt, im Laufe der Jahre weitere 150. Für Gores jedenfalls war der Kauf ein Erfolg: als die Platinum Equity im November 2011 die Zeitung wieder verkaufte, konnte der Investor das Dreifache seines Einsatzes heraus holen.

Insofern dürfte die zuständige IG Metall alles andere als glücklich über die nahende Entscheidung von Insolvenzverwalter Schneider sein. Doch die Zeit drängt. Und viele Bieter sind nicht übrig.

 

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