Stardesigner Clemens Schedler

09.04.2011 13:24

„Der Drucker muss Reserven haben“

Er feilscht nicht. Er will nicht den niedrigsten, sondern den besten Preis vom Drucker. Clemens Schedler, einer der größten Print-Designer Österreichs und Referent bei der Creative Printing 2011 im 4-c.at-Interview über sein Print-Einkaufsverhalten.

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Designer Clemens Schedler: „Wir sind eine Mangel – und Konkurrenzkultur“ © Beigestellt

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Einen jedenfalls finanziell so genügsamen Kunden haben Druckereien wohl eher selten. Clemens Schedler feilscht nicht, er handelt nicht, er will nicht unbedingt den niedrigsten Preis für sein Vorhaben, sondern jenen, bei dem sich Qualität und preisliche Fairness in Balance halten. „Der Drucker soll ruhig Reserven haben. Er soll auch die Druckplatten austauschen können, wenn er es während des Druckjobs für nötig hält, um die Qualität hochzuhalten“, erzählt der Wiener Designer – erst kürzlich mit dem Staatspreis für das „Schönste Buch Österreichs“, die „Autobiographischen Schriften“ von Thomas Bernhard gleichsam geadelt.

Eine „Mangel – und Konkurrenzkultur“ ortet er in der Branche und unter der leide nun einmal die Qualität. Schedler selbst arbeitet seit Jahren nur mit einer Handvoll österreichischer Druckereien zusammen und nimmt damit auch in Kauf, beim großen Preis-Dumping nicht mitzumachen. Wichtiger, so meint er, ist ihm die Beziehung mit der Druckerei. „Drucker legen üblicherweise kaum Wert auf diese Beziehungspflege mit der Kundschaft, aber ich will eben informiert sein über die Entwicklungen in meinen Druckereien. Ich will wissen, wie es ihnen finanziell geht, welche Investitionen sie planen“, sagt er. Und er meint in all den Jahren entdeckt zu haben, dass die Menschen an der Maschine besser arbeiten, wenn der Druckjob auch anständig kalkuliert ist, „selbst wenn der Drucker selbst nicht wirklich weiß, wie viel Marge bei dem Job, an dem er gerade arbeitet, für das Unternehmen abfällt“. Ob Flurfunk oder andere Kräfte verantwortlich sind für dieses doch seltsame Phänomen, kann Schedler nicht erklären.

Seinen Auftraggebern verlangt der Stardesigner damit einiges ab. „Ich brauch gar nicht mit der Gestaltung anzufangen, wenn nicht genug Geld da ist für das Drucken“, sagt er selbstbewusst. Denn wo nicht genug Geld da ist, da ist auch kein Platz für Präzision bei der Arbeit.

Früher, da ist Schedler noch bei jedem Andruck im Drucksaal gesessen, hat das aber bei seinen Stammdruckereien mittlerweile aufgegeben. „Vertrauen ist gut, Kontrolle nur anstrengend“, ist er überzeugt.

Wie Stardesigner Clemens Schedler mit Druckereien zusammen arbeitet, was er erlebt hat und wie seine präferierten Druckereien wirklich arbeiten, erzählt Schedler in einem hoch unterhaltsamen Vortrag bei der Creative Printing 2011 am 14. April in Wien. 

Einige wenige Karten sind noch verfügbar. Melden Sie sich rasch online zu diesem hochkarätigen Branchenevent an unter http://www.creative-printing.info

 

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