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Heidelberg

18.12.2012 10:11

Mit feiner Klinge

Der neue Heidelberg-Chef Gerold Linzbach muss in den nächsten 18 Monaten den Druckmaschinenbauer sanieren. Die Instrumente, derer er sich bedienen kann, sind aber limitiert. Auch die österreichische Niederlassung ist von Umwälzungen betroffen.

Viel Handlungsspielraum hat der Neue ja nicht. Ein weiterer, forcierter Jobabbau: derzeit nicht finanzierbar. Eine weitere Werksschließung: derzeit nicht finanzierbar. Eine Fusion mit einem der wenigen übrig gebliebenen Mitbewerber: derzeit nicht finanzierbar – und abgesehen davon wenig erfolgversprechend. Also muss der neue Heidelberg-Chef Gerold Linzbach eher mit feiner Klinge arbeiten, um den größten Druckmaschinenbauer der Welt aus der wirtschaftlichen Bedrängnis zu holen. Eines der Tools, derer sich Linzbach bedient, ist eine Änderung der Strategie bei der Präsenz des Unternehmens auf internationalen Messen. In den Industrienationen, da, wo einerseits wenig Wachstum zu erwarten und gleichzeitig die Marke Heidelberg wohlbekannt ist, wird sich Heidelberg künftig Messeauftritte sparen. Keine Druck + Form mehr, keine Ipex, keine Graph Expo. Inhouse-Events sollen die Abstinenz wett machen, was bleibt, ist der Auftritt bei der Drupa. Nur in China oder Lateinamerika wird Heidelberg weiter in Messeauftritte investieren. Systematisch überprüft werden soll auch, mit welchen Produkten Heidelberg tatsächlich Geld verdient und welche eher zum Minus in den Bilanzen beitragen. Einige solcher Produktlinien hat Linzbach schon identifiziert.

Vorgaben

Auch organisatorisch ist Heidelberg in Umwälzungen begriffen – auch die Österreich-Niederlassung. Franz Schöny wird ab nun als Chef der österreichischen Niederlassung und jener in Tschechien, Ungarn und der Slowakei für das Geschäft der Subregion Central Eastern Europe verantwortlich. In der Subregion soll nun einiges an Synergieeffekten durch verstärkte Zusammenarbeit der vier Niederlassungen gehoben werden. 

Besonders gestärkt werden soll das Geschäft mit Services, Ersatzteilen und Verbrauchsmaterialien. Die Vorgabe des Konzerns: dieses Segment soll die Vertriebskosten der jeweiligen Niederlassungen wieder zur Gänze einspielen. „In einer Branche wie der unseren ist es durchaus üblich, dass die Vertriebsorganisationen bestrebt sind, möglichst umfassend durch das Geschäft mit Service, Ersatzteilen und Verbrauchsmaterialien zu decken“, so Schöny gegenüber 4c. Leichter wird das nicht unbedingt, denn effizientere Technologien lassen auch die Zahl der installierten Maschinen sinken. „Das Geschäft mit Ersatzteilen und Services ist nicht völlig unabhängig vom Neumaschinnengeschäft und damit von der Entwicklung der installierten Basis insgesamt“, sagt Schöny. Besonders erfreulich entwickelt sich der Verkauf von Verbrauchsmaterialien übrigens derzeit in Ungarn.

Hybrid-Premiere

Die kurz vor der Drupa auch in Österreich ausgerollte Kooperation zwischen Heidelberg und Ricoh trägt indes erste Früchte: schon in den nächsten Wochen wird das erste Offset-Hybrid-Bundle in einer heimischen Druckerei installiert werden. Nach der Premiere hofft Heidelberg Österreich-Chef Schöny auf eine Beschleunigung des Geschäftes: „Wir sind bereits an Folgeprojekten dran, die sich jetzt schneller realisieren lassen als das erste.“

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