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21.11.2013 14:00

Etwas ganz Neues

Aller Anfang ist schwierig, doch nach vielen Gesprächen und konstruktiven Ideen steht die Colorman e:line als Wunschmaschine im Allgäuer Zeitungsverlag. Der technische Leiter Wilfried Sutter erzählt, wie es zu der technologischen Premiere gekommen ist.

„1998 haben wir hier im Standort Kempten ein komplett neues Druckzentrum gebaut. Vor drei Jahren, als unsere Maschinen bereits zwölf Jahre alt waren, haben wir uns dann allmählich wieder Gedanken gemacht, wie es nun weitergehen sollte, was wir im Hause machen wollten. Als Allererstes war ein Retrofit angedacht. Doch der Vergleich mit den neuen Technologien fiel nicht so gut aus. Mit automatischem Plattenwechsel und entsprechender Farb- und Registerregelung bekommt man einen ganz anderen Druckablauf. Und das wäre beim besten Willen mit unseren bisherigen Maschinen nicht möglich gewesen. Sie lassen sich zwar von der technischen Seite her am Leben erhalten, aber ein Plattenwechselautomat kann schon deshalb nicht nachgerüstet werden, weil die ganze Spannvorrichtung nicht existiert.

Keine Satelliten

Und so gingen die Gespräche mit den damals verfügbaren zwei Anbietern los. Von Anfang an bevorzugten wir wieder eine  Gummi-Gummi-Technologie, die uns schon bei den alten Maschinen davon überzeugt hatte, dass ihr die Zukunft gehört. Deshalb haben wir auch Manroland unmissverständlich gesagt, dass mit einer Satellitenmaschine bei uns nicht unbedingt die beste Punktzahl zu erreichen wäre. Das Gespräch kam dann auf eine Gummi-Gummi-Maschine, die allerdings in einer Version vorlag, die von ihrer Modellcharakteristik her schon etwa 20 Jahre alt war. Das konnte es ja nun auch nicht sein.

Dennoch ergaben sich aus diesem Angebot sehr intensive Gespräche, die dann dahingehend endeten, dass wir miteinander etwas Neues machen wollten. So ist also letztendlich die Colorman e:line mit entstanden. Viele Inputs kamen aus unserer Projektgruppe. So beruht etwa der neue Plattenlift auf dieser Zusammenarbeit. Auch der ergänzte Schallschutz war unsere Idee. Bevor es mit dem Drucken losgeht, fährt bei der Druckeinheit ein Schallschutzelement hoch, damit der Mitarbeiter, der an der Maschine arbeitet, nicht direkt im Schalldruckpegel steht.

Mut zur Schönheit

Schließlich haben wir auch das Thema Design angesprochen. Warum muss eine Maschine einfach nur eckig und funktionell aussehen? Kann man nicht mal mit einem geringen Aufwand jemanden mit einschalten, der auch eine Designidee hat? An der Maschine arbeiten Menschen. Wenn die Mitarbeiter vor einer ‚schönen‘ Maschine stehen, dann macht es ein klein wenig mehr Spaß.

So kam endlich die Colorman e:line auf den Markt. Und mit dieser doch neuen Maschine ist Manroland bei uns als Sieger hervorgegangen. Als es um die Ausstattung ging, waren ABB-Leitstände unser Favorit, die wir auch bislang in der Maschinensteuerung hatten. Das kam aus der Idee heraus, die Mitarbeiter nicht noch zusätzlich mit etwas ganz Neuem zu belasten. Wir hatten auch einen Workflow von ABB, der wiederum für unsere jetzige Systematik mit wirklicher Just-in-Time und direkter, dynamisch zeitgesteuerter Belichtung ganz neu kreiert wurde. Und letztlich haben wir auch noch die Regelungstechnik obendrauf als Register und Fan-out bis hin zur Farbsteuerung von Q.I. dazugenommen. Wir wollten einfach eine Maschine haben, die hochautomatisiert ist, so dass wir die Mitarbeiter wirklich entlasten können.

Erfahrungswerte

Immer noch findet jede Woche eine Gesprächsrunde mit Manroland statt, wo Dinge erörtert werden, die bei der nächsten Maschine wahrscheinlich anders gemacht oder anders gelöst werden. Jede Maschinenfabrik lebt mit jeder Erfahrung aus dem Aufbau. Bei den nächsten Maschinen wird aber die eine oder andere Feinheit wohl anders gelöst werden. Wir können unsere ‚Prinzessin‘, wie sie einmal genannt wurde,  dann vielleicht umrüsten.

Die Maschine läuft. Seit Ostern produzieren wir ausschließlich mit der Colorman e:line. Während wir früher insgesamt 7,5 Druckstunden auf zwei Maschinen brauchten, bedrucken wir jetzt unsere gesamte Auflage von 106.000 Exemplaren in acht verschiedenen Ausgaben in 3,5 Stunden. Das ist eine Sache, die für uns wirklich zu Buche schlägt.“

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