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Papierindustrie

05.02.2015 20:58

Gewerkschaften wollen Voith-Stellenabbau nicht hinnehmen

Sowohl die deutsche IG Metall als auch die österreichische Gewerkschaft GPA-djp möchten über einen neuen Sozialplan für die vom Stellenabbau betroffenen Mitarbeiter bei Voith verhandeln.

Die deutsche Gewerkschaft IG Metall will sich gegen den angekündigten Stellenabbau beim Anlagenbauer Voith zur Wehr setzen. "Wir werden die Pläne, so wie sie jetzt auf dem Tisch liegen, nicht kampflos hinnehmen", sagte Ralf Willeck von der IG Metall Heidenheim am Donnerstag. Statt Geld in den Personalabbau zu stecken, müsse der Konzern Strukturen verbessern und die Fertigung optimieren.

"Voith ist gar nicht bemüht, die schlechten Strukturen zu verbessern, sondern schafft die schlechten Strukturen ab", kritisierte Willeck die Konzernführung. Die Arbeitnehmer-Vertreter arbeiteten an einem Konzept und wollten damit in die Offensive gehen. Voith wird schon länger durch die Digitalisierung und die damit verbundene Flaute beim Geschäft mit Papiermaschinen belastet.

Das Heidenheimer Unternehmen hatte am Montag angekündigt, weltweit rund 1.600 Stellen zu streichen und mehrere Standorte zu schließen. So auch den Papiermaschinenstandort in St. Pölten mit 200 Beschäftigten, der mit Ende März 2016 aufgelassen werden soll. Für 50 Beschäftigte soll es Transferangebote geben, wobei die Betroffenen großteils übersiedeln müssten.

Nach der Mitarbeiter-Information seitens der Geschäftsleitung in St. Pölten hat noch am Montagnachmittag eine außerordentliche Betriebsversammlung stattgefunden, die abgebrochen wurde, aber jederzeit wieder einberufen werden könne - abhängig von der Bereitschaft der Geschäftsleitung zu Verhandlungen. Inhalt dieser sollen laut Betriebsrat Hans-Joachim Haiderer Alternativvorschläge und Klarstellung hinsichtlich einzelner Maßnahmen sein. St. Pölten werde sich mit den ebenfalls vom Aus betroffenen deutschen Standorten Krefeld und Neuwied abstimmen.

Von Arbeitstreffen mit Konzernmanagern und Aufsichtsrat in Deutschland zurückgekehrt, sieht Haiderer kaum Kompromissbereitschaft seitens der deutschen Konzernführung und rechnet mit langen und zähen Verhandlungen. Der Forderung der Konzernführung nach "nachhaltigen wirtschaftlichen Vorschlägen" gegenüber zeigt er sich skeptisch, wo es doch Aufgabe der Manager sei. Man werde sich aber Zeit nehmen, verstärkt Betriebsversammlungen abhalten und in drei, vier Monaten Vorschläge auf den Tisch legen.

Die österreichischen Gewerkschaften PRO-GE und GPA-djp forderten in einer Aussendung vom Dienstag die sofortige Aufnahme von Verhandlungen über einen neuen Sozialplan für die betroffenen Beschäftigten - der bestehende sei nicht ausreichend. In ihrem Schreiben übten sie auch Kritik an der Informationspolitik des Unternehmens, die Informationspflicht gegenüber dem Betriebsrat sei nicht eingehalten worden. (APA/dpa)

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