Business Blog
17.10.2011 21:25
Messe-Moratorium
In einem Drupa-Jahr werden manche Messen unnötig, finden aber trotzdem statt. Einziger Benefit: im kommenden Jahr geht es öfter mal nach Spanien.
Spanien, wir kommen: vielleicht sind solche Bilder die stärksten Eindrücke, die Besucher von den Messen des nächsten Jahres mitnehmen werden. © Fotolia
Wer regelmäßig Messen der Druckindustrie zu besuchen hat, darf Ambiente auch außerhalb der baulich immer gleichen Messehallen nicht erwarten. Sinsheim mag während der Druck & Form vielleicht der Nabel der Druckerwelt sein, in den restlichen 361 Tage im Jahr aber ist es eher abgenabelt und genau wie Frankfurt oder Düsseldorf ein Ort, an den man fährt, wenn man muss und den man meidet, wenn man kann.
Im kommenden Jahr aber wird für die Vertreter der Druckindustrie alles besser. Gleich zwei Mal müssen die nicht in den unwirtlichen Norden, sondern auf die sonnige Iberische Halbinsel. Die Fespa findet im Februar in Barcelona statt, die Ifra Expo Ende Oktober in Madrid.
Aus touristischer Perspektive eine echte Verbesserung, aus Branchensicht aber unnötig und ein ödes Ausweichmanöver der Messeveranstalter, die der Aufmerksamkeit der Drupa in Zentral – und Nordeuropa entkommen wollen und sich an die Peripherie Europas verziehen.
Natürlich haben sie ein unmittelbares kommerzielles Interesse daran, auch ihn einem Drupa-Jahr Messen zu veranstalten, aber wer für sich in Anspruch nimmt, Leitmessen zu veranstalten, sollte auch inhaltlich etwas vorweisen können, das dieses Leitmessen-Sein rechtfertigt.
Zumindest bei Fespa und Ifraexpo 2012 ist da wenig zu erwarten, denn die Aussteller aus der Zulieferindustrie werden in Madrid und Barcelona wenig substantiell Neues präsentieren können, sich natürlich auf die Drupa konzentrieren. Was bleibt, ist ein Imageschaden. Und ein paar schöne Erinnerungen an Spanien.
Genau diesen Mix schätzen auch die drupa-Aussteller und –Besucher, die alle vier Jahre wieder in ihre drupacity Düsseldorf zu den Olympischen Spielen der Druckindustrie kommen. Düsseldorf ist gleich doppelt eine Reise wert: touristisch und geschäftlich.
P.S. Es ist eine Kölnerin, die dieses Plädoyer für Düsseldorf schreibt! Und das will etwas heißen.