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Mitmachjournalismus

08.04.2013 14:23

Einer von 30 ist Leserreporter

Eine Studie enthüllt nun das Potenzial von Leserreportern für Regional - und Lokalzeitungen. Wichtigste Erkenntnis: Die Inhalte, die Leserreporter zur Verfügung stellen, würden den Redaktionen ansonsten eher entgehen.

Leserreporter StudieKeine Konkurrenz: Leserreporter kümmern sich üblicherweise um anderen Themen als die Redaktionen. © gogol medien
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Bei dem Wort Leserreporter denken viele zunächst vermutlich an die Bild-Zeitung mit ihrem 1414 Leserreporter-Angebot. Auf sublokaler Ebene hat das Phänomen der Leserreporter aber eine ganz andere Entwicklung genommen. Nachdem inzwischen über 200.000 Leserreporter auf den Portalen des Publishing-Systemhauses Gogol Medien über lokale Geschichten berichten, hat das Unternehmen diese Datenbasis genutzt, um Fakten zum „Mythos Leserreporter“ zu liefern.

Die Studie verdichtet die Erfahrungen aus 25 Lokalzeitungsverlagen, die mit ihren Lesern zusammenarbeiten, um das Spektrum an lokalen Inhalten auszuweiten. Es wurden große Datenmengen analysiert – etwa Nutzungsdaten von über einer Million Beiträgen von Leserreportern - und in anschaulicher Form verdichtet.

Im Folgenden stellen wir drei der insgesamt elf Erkenntnisse exemplarisch vor:

Jeder 30. ist Bürgerreporter

Dort, wo Angebote für Leserreporter sind, werden diese auch genutzt. Dies hat der Vergleich aller angemeldeten Nutzer in Bezug auf die Einwohnerzahlen in den Städten ergeben. So ist zum Beispiel im Großraum Hannover jede 30. Person auf dem Internetportal myheimat aktiv. Statistisch ist somit in jedem Chor, Fußballverein oder in anderen Gruppierungen mindestens eine Person, die über ihre Aktivitäten berichtet.

Leserreporter decken andere Themen als Lokaljournalisten ab

Aus einer Analyse von 85.000 Beiträgen, aus denen eine wissenschaftlich gültige Stichprobe von 556 Beiträgen aus 51 verschiedenen Orten gewählt wurde, ergab sich ein erstaunliches Bild: Inhalte von Leserreportern konkurrieren nicht mit Inhalten von Lokalzeitungen, sondern ergänzen diese. Während die Lokaljournalisten typischerweise die Felder Lokalpolitik, lokale Wirtschaft und Lokalsport abdecken, berichten Leserreporter eher über Themen, bei denen sie sich selbst engagieren: Vereine, Hobbys, Kindergarten, Schule und ähnliches.

Inhalte von Leserreportern sorgen für ungewöhnlich hohen Traffic

Hauptsächlich zwei Faktoren sind dafür verantwortlich, dass der Einsatz von Leserreportern den Traffic auf den eigenen Seiten stark ansteigen lässt. So wird ein Beitrag eines Leserreporters zwar durchschnittlich nur 253-mal gelesen, die Summe der Page Impressions der über 200.000 Nutzer beträgt aber 253 Millionen. Der zweite Faktor hat etwas mit Leserverhalten zu tun: Es kommen zwar nur 21 Prozent aller Leser über sogenannte soziale Kanäle (also über Empfehlungen von Nutzern), diese sorgen jedoch für 41Prozent der Seitenaufrufe.

 

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