Über den Arlberg nach Deutschland

Sein Engagement war absehbar: Michael Fleischhacker, ehemals Chefredakteur der "Presse" wird jenes Projektteam leiten, das in einigen Monaten eine "Neue Zürcher Zeitung" für Österreich präsentieren wird. Ob die Expansion der Schweizer Tageszeitung östlich des Rheins in digitaler Form oder gar auf Papier ihren Ausdruck finden wird, steht allerdings noch nicht fest.

Sicher ist: spätestens im kommenden Jahr wird die NZZ sich auch am österreichischen Markt mit einem eigenen Produkt bewegen. "Wir sind davon überzeugt, dass es in Österreich genügend Kundinnen und Kundengibt, die das Angebot eines liberalen Qualitätsjournalismus à la NZZzu schätzen wissen", ließ NZZ-Chefredakteur Markus Spillmann verlauten.

Ebenso sicher ist: die NZZ wird kein kostenloses Produkt platzieren, weder in digitaler Form noch auf Papier. Denkbar wären also neben einer gedruckten Zeiten - ob täglich oder wöchentlich - ebenso eine per Paywall verschlossene Nachrichten-Website oder ein Tablet-Ableger der NZZ.

Das Österreich-Experiment wird vor allem Testcharakter für einen später geplanten Einstieg in den Medienmarkt Deutschland haben.

Ebenfalls angedockt an das Projektteam der NZZ hat die Wiener Agentur Mindworker von Rudi Fußi, der auch schon die Wahlkampagne von Frank Stronach gemanagt hat. Mindworker befasst sich vor allem mit digitalem Kampagnenmanagement.

Der Neuen Zürcher Zeitung hat Michael Fleischhacker übrigens gar ein kleines Kapitel in seinem jüngst erschienenen Buch "Die Zeitung. Ein Nachruf" gewidmet. In dem Werk über die Geschichte der Mediengattung Zeitung bezeichnet Fleischhacker mit einem Zitat des ehemaligen NZZ-Chefredakteurs Hugo Bütler die NZZ als Teil "des Kulturguts der Willensnation Schweiz". Diese Positionierung werden Fleischhacker und Fußi nun wohl überarbeiten müssen.

 
















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