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Online-Druckereien

08.08.2014 09:48

Macht und Möglichkeit

Die Übernahme von Pixartprinting durch den Vistaprint-Konzern wird den Konzentrationsprozess unter den großen europäischen Onlinedruckereien beschleunigen. Kleine Anbieter und Neueinsteiger werden im scharfen Wettbewerb schwer mithalten können, aber mit kluger Produktpolitik ihre Position am Saum des Marktes verteidigen.

Nahkampf: Einige Onlinedrucker haben mittlerweile eine marktbeherrschende Stellung erlangt. Sich mit ihnen messen zu wollen, wird Blessuren verursachen. © Fotolia

Nein, bloß das nicht. Das muss er gleich richtigstellen. „Wir sind kein Online-Druckshop“, bereinigt der bayerische Werber Alexander Streck ein Missverständnis, in welchem er sich beim Start seines neuen Portals Layoutfabrik.de keinesfalls verheddern möchte. Gut: Es gibt da offensichtliche Gemeinsamkeiten zu einem Online-Druckshop. Die zum Beispiel: Der Kunde, meist ein Kleinunternehmer, braucht Geschäftsdrucksorten, er bestellt sie online bei Layoutfabrik.de und erhält sie wenige Tage später per Post. So weit, so gewöhnlich. Da ist Streck genötigt, das Trennende über das Gemeinsame zu stellen und in der Story, die er über sein Startup erzählt, tunlichst nicht an Onlinedruckereien anzustreifen.

Die Besonderheit von Layoutfabrik.de, das hoffentlich Unverwechselbare, offenbart sich dem Kunden in einer Phase weit vor dem Andruck: Echte Designer erarbeiten nach einem kurzen telefonischen Briefing die Layouts für Flyer oder Plakate, für Visitenkarten oder Briefpapier. Produziert wird dann bei einer Druckerei, die auch für Flyeralarm arbeitet.

Designen im Akkord

Zwölf bis 16 Aufträge, so hat Layoutfabrik-Chef Streck ausgerechnet, muss ein einziger seiner Designer pro Tag schaffen, ab 65 Aufträgen pro Tag arbeitet das Unternehmen kostendeckend. Für die Kunden geht Streck erst einmal in Vorleistung. Nicht nur, weil jeder, der sich bei seinem Service registriert, noch vor der ersten Bestellung zum Dank ein bayerisches Lebkuchenherz erhält. „Beim ersten Auftrag verdienen wir wenig“, gibt er unumwunden zu. Erst, wenn der Kunde nach der Visitenkarte auch sein Briefpapier und später weitere Produkte bei der Layoutfabrik bestellt, das Basis-Layout damit schon vorliegt und die Designer nicht mehr allzu sehr gefordert sind, dreht die Kalkulation zugunsten des Anbieters. „Bei uns erhalten die Kunden nur die fertigen Druckprodukte, niemals die offenen Dateien“, erklärt Streck die Strategie kompromissloser Kundenbindung.

Heldendämmerung

Die bemüht scharfe Abgrenzung zu gewöhnlichen offenen Online-Druckshops, die Streck zu kultivieren versucht, resultiert auch aus seinem früheren Engagement in diesem Markt: Er war einer der Gründer des Online-Druckshops Druckhelden.de, die – ursprünglich getragen von zwei winzigen Druckereien – den Markt in Deutschland gemeinsam mit Flyeralarm aufbereitet hatten. Vor etwas mehr als vier Jahren beschloss Streck, das Heldentum sein zu lassen, stieg aus. „Der Markt verändert sich mittlerweile mit einem derart rasanten Tempo, da kann man als kleiner Anbieter nicht mithalten“, ist er überzeugt. „Ich würde heute keine Online-Druckerei mehr gründen, weil ich davon überzeugt bin, dass der Markt gesättigt ist“, sagt der Layoutfabrik-Chef.

Digitaler Darwinismus

Das stimmt bedingt. Branchenexperten halten eine Verdoppelung des Online-Druckmarktes in den kommenden fünf Jahren keineswegs für unrealistisch. Doch weil der Onlinemarkt ökonomischen Gesetzen gehorcht, die auch aus der Feder von Charles Darwin geflossen sein könnten, absorbiert ein kleines Grüppchen dominierender Marktteilnehmer dieses Wachstum zu einem guten Teil. Flyeralarm, die Onlineprinters, United Print oder Saxoprint, die großen Vier in Deutschland, wachsen järhlich im zweiselligen Prozentbereich. Gemeinsam machen sie jetzt schon...

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Martin Schwarz

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