Olympia-Logo entsetzt

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Viel Interpretationsspielraum, wenig Begeisterung: das Logo der Olympischen Spiele in London. © Beigestellt

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Die Ausschreibung, die das Organisationskommittee der Olympischen Spiele in London 2012 vergab, war an vier Markensäulen orientiert: das Logo für die Spiele sollte "Zugang, Teilnahme, Anregung und Begeisterung" widerspiegeln. Was die Agentur Wolff Olins schließlich ablieferte, dürfte hingegen wenig Begeisterung auslösen, dafür aber anregende Interpretationen.

Jonathan Glancey etwa, Kolumnist beim britischen "Guardian" interpretierte das scherbenartige und in Magenta, Blau, Grün und Orange adaptierbare Gebilde auf recht zotige Art: er entdeckte darin die Comicfigur Lisa Simpson in einer eindeutigen, zwischenmenschlichen Pose. Mittlerweile steht diese seltsame Interpretation sogar im offiziellen Wikipedia-Eintrag zu Olympia 2012.

500.000 Euro soll das Logo gekostet haben, laut Glancey aber verfehlt es seine Wirkung vollkommen: "Die einzelnen Bestandteile sind auseinandergebrochen, während die Olympischen Spiele doch dafür stehen, dass Athleten, Zuschauer und Nationen sich vereinen", so Glancey.

Der ehemalige Bürgermeister Londons, Ken Livingston, in dessen Amtszeit 2007 das Logo präsentiert wurde, meinte gar: "Dafür würde ich keinen Penny zahlen". Wenige Stunden nach der Präsentation mussten animierte Versionen des Logos gar von der Olympia-Website genommen werden, weil Zuseher beim Betrachten angeblich mehrere epileptische Anfälle erlitten hatten.

Und 45.000 Menschen haben eine Petition unterzeichnet, das Logo zu ersetzen. Es dürfte nichts genutzt haben. Die Olympischen Spiele werden morgen mit eben diesem Logo eröffnet werden.

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