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Digitaldruck

03.03.2014 11:49

Morawas Schülerhilfe

Patrick André, der frühere Chef von Manz Crossmedia, baut für Morawa in Wien eine Digitaldruckerei auf.

Das nennt man ein Comeback. So einiges hatte Patrick André in den letzten Jahren unternommen, um zwischen sich und der Druckbranche Abstand zu gewinnen. Er gründete den App-Dienstleister Amano Media, beschäftigte sich vor allem mit der papierlosen Variante des Publizierens.

Nun steht André inmitten einer 600 Quadratmeter großen Halle, testet Papiere und nimmt wieder einmal Maschinen ab. Sein Wirkungsfeld, nun auch physisch wieder sehr papiernah, befindet sich im 14. Wiener Gemeindebezirk im zentralen Auslieferungslager des Presse-Distributors Morawa.

Personalisierte Schulbücher

André baut für das Unternehmen gerade eine Digitaldruckerei auf, die ein spannendes Segment erschließen soll: individualisierte Schulbücher. „Was spricht dagegen, die Lehrinhalte den Schwächen oder Stärken einzelner Kinder anzupassen? Es muss ja nicht jeder Schüler das gleiche Buch bekommen“, durchmisst André gedanklich das ökonomische Fundament des neuen Morawa-Geschäftszweigs. In Zusammenarbeit mit dem Bildungsverlag Lemberger sowie Sofamedia sollen Lehrer künftig Lehrbücher individualisieren, gar mit eigenen Inhalten anreichern können. Über eine Web-to-Print-Lösung werden diese Bücher dann ab Auflage eins bei Morawa produziert – und dies im digitalen Rollendruck auf einer Océ-Colorstream-Inkjetmaschine der 3.000er-Serie von Canon, dem BQ470-Klebebinder von Horizon und einer hochintegrierten Buchstraße.

Web-to-Print-Ideen

„Wir gehen mit dem Schulbuchgeschäft nicht in einen Verdrängungswettbewerb, denn das bietet bisher niemand an“, sagt André. Parallel dazu baut die Mannschaft um den Rückkehrer André unter mymorawa.com ein Web-to-Print-Portal etwa für Kleinverlage und andere Unternehmen auf und möchte mittelfristig auch kleinauflagige Bücher für Privatpersonen produzieren. „Das ist ein unterschätzter Markt“, ist André überzeugt.

Die ursprüngliche Idee von Morawa, Zeitungen in kleinen Auflagen digital zu drucken, wird wohl erst in einer späteren Phase verwirklicht werden. „Wir würden aber nur ausländische Zeitungen produzieren“, so André. Der Standort der Druckerei inmitten des Morawa-Distributionszentrums wäre dafür schon einmal ganz passend.

(4c Printausgabe 2/2014)

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