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Nanografie

01.11.2013 13:56

In Landas Wartezimmer

Ein peinlicher Designfehler verzögert die Marktreife der Nanografie-Druckmaschinen von Benny Landa. Unbeirrt davon kündigt Landas Vertriebschef Gerry Mulvaney im Exklusiv-Gespräch mit 4c weitere Kooperationen mit Offset-Herstellern an.

Mit Nottingham Forest jubelt er. Mit Nottingham Forest leidet er. Vor einiger Zeit ist der englische Fußballklub in die zweite Liga abgestiegen, aber Gerry Mulvaney bleibt glühender Fan der Ballesterer. Die schmerzvollen Erfahrungen des Fußballfans teilt der Europa-Vertriebschef von Landa Nano wohl mit vielen seiner Kunden. Gut so: Mulvaney kann diese Gemeinsamkeit gut nutzen, um die mittlerweile etwas ungeduldigen Drucker in Landas Wartezimmer zu besänftigen. Landa Nano nämlich verspricht, jenen Druckern, die etwa bei der letzten Drupa eine Absichtserklärung zum Kauf einer Nano-Druckmaschine unterschrieben haben, jederzeit ihr Geld zurückzugeben. Mulvaney erklärt das seiner Kundschaft immer anhand eines Fußballspiels: „Stellen Sie sich vor, Sie besuchen ein Spiel, sind aber mit dem Ergebnis nicht zufrieden und bekommen an der Kassa ohne irgendwelche Bedingungen ihr Geld zurück. Beim Fußball gibt es das nicht. Bei Landa Nano aber schon.“

Besuch bei 100 Druckern

Die Beschwichtigungen dürften erstens gerade jetzt notwendig sein und zweitens auch etwas nützen. Soeben hat Landa bekanntgeben müssen, dass die für den Faltschachteldruck konzipierten S10FC-Maschinen erst Ende kommenden Jahres verfügbar sein werden. Auch der Rest der Produktpalette wird wohl erst verspätet ausgeliefert werden können – der bei der Drupa anvisierte Termin Frühjahr 2014 wird nicht halten. Doch die Kundschaft scheint trotzdem noch an der neuen Technologie festzuhalten. „Ich kann Ihnen sagen, dass wir nach der Drupa Absichtserklärungen für 430 Maschinen hatten. Jetzt sind es um einige mehr“, sagt Mulvaney im Gespräch mit 4c. Das war wohl auch ein ganzes Stück Arbeit: Mehr als 100 Drucker hat Mulvaney in den letzten Monaten besucht.

Fehlerquellen

Die Verspätung in der Entwicklung der Maschinen begründet Mulvaney gegenüber 4c vor allem mit einem ziemlich gravierenden und eigentlich peinlichen Design-Fehler der Maschinen: „Die Touchscreens sind an der Seite der Maschine integriert. Aber unsere Kunden haben zu Recht angemerkt, dass der Bediener ja eher am Ausleger steht, um die bedruckten Bögen zu kontrollieren, und daher auch der Touchscreen dort stehen müsste.“ Jetzt muss das Layout der Maschine eben verändert werden.

Insbesondere bei der für den Verpackungsdruck konstruierten Maschine fehlt bisher außerdem ein leistungsstarkes Bogen-Inspektionssystem, das Druckereien auch unbedingt einfordern. Arbeiten müssen die Ingenieure im israelischen Rehovot aber auch noch an der Stabilität der Maschinenleistung. „Wir müssen natürlich dafür Sorge tragen, dass eine Maschine auch drei Schichten problemlos produzieren kann“, so Mulvaney.

Mehr Partnerschaften

Unterdessen arbeitet Benny Landa offenbar daran, die Kooperationen mit den Herstellern von Offsetmaschinen auszuweiten, um endlich sein angepeiltes Kerngeschäft, den Verkauf von Nanotinte, in Gang zu bringen. Bisher hat Landa Partnerschaften mit Heidelberg, Manroland Sheetfed und Komori, allesamt Bogendruck-Anbieter, auf den Weg bringen können. Sie sollten eigene Maschinen auf Basis der Nanografie entwickeln. Jetzt kündigt Mulvaney gegenüber 4c erstmals an: „Es wird bald ähnliche Partnerschaften auch mit Rollenoffset-Herstellern geben.“ 

Martin Schwarz

(4c Printausgabe 7/2013)

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