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Planvoll

17.12.2010 16:10

Drei Wachstumsfelder

Der Druckmaschinenbauer Heidelberg will in China, mit Verbrauchsmaterialien und im Digitaldruck wachsen.

Zu wahrhaft blumigen Formulierungen tendierte gestern abend Bernhard Schreier, Vorstandsvorsitzender des Druckmaschinenherstellers Heidelberg, in kleinem Kreis in Heidelberg.

Einen technologischen "Blumenstrauß" kündigte Schreier für den Heidelberg-Auftritt bei der im April erstmals in Düsseldorf stattfindenden Digimedia-Messe an. Bereinigt von floraler Rhetorik bedeutet das wohl: Das Unternehmen wird zur Digimedia erstmals jene Produktlinie präsentieren, die Basis der schon vor geraumer Zeit angekündigten Partnerschaft mit einem Digitaldruck-Hersteller sein wird. Den Namen des Partners verriet Schreier indes noch nicht - das soll Anfang des kommenden Jahres passieren. Immerhin aber steht fest, dass der Digitaldruck-Partner besonders im Segment der 60 - 90 Seiten-Maschinen aufgestellt sein muss.

Als technologischer Appendix zur Personalisierung sollen die Digitaldruckmaschinen vor allem im Gespann mit den Anicolor-Maschinen von Heidelberg arbeiten, als Workflow-System wird Prinect eingesetzt werden. 

Ein gewisser Protektionismus zugunsten der Anicolor-Baureihe mit ihrem Kurzfarbwerk und extrem niedrigen Makulaturen ist wohl auch der Grund dafür, dass Heidelberg bei seiner Brautschau im Digitaldruckmarkt keinen Partner wählen wird, der selbst wesentlich schnellere Maschinen jenseits der 90 Seiten pro Minute herstellt: die würden "unserer eigenen Anicolor-Baureihe Konkurrenz machen", bekannte Schreier freimütig.

Bisher vertreibt Heidelberg in Australien und Ozeanien exklusiv Produkte von Konica Minolta.

Mehr Fläche in China

In China indes wird Heidelberg die eigene Produktion in Qingpu bis Mitte 2011 auf 66.000 Quadtratmeter Fläche ausbauen.Heidelberg hat den Standort Qingpu im Jahr 2005 mit der Produktion von Falzmaschinen eröffnet. Im Jahr 2006 begann die Produktion kleinformatiger Druckmaschinen (Format 35 x 50 cm) für den lokalen Markt. Im Jahr 2007 erfolgte die Einweihung des zweiten Bauabschnitts und damit die Erweiterung der Produktionsfläche von rund 4.000 auf 13.500 Quadratmeter. Gleichzeitig begann Heidelberg mit der Montage von Druckmaschinen für das Mittelformat (Format 50 x 70 cm). Seit Mitte 2009 produziert Heidelberg auch Maschinen im Format 70 x 100 cm. Bis Mitte des Jahres 2011 plant Heidelberg die Inbetriebnahme des dritten Bauabschnitts und eine nochmalige Erweiterung der Produktionsfläche auf 66.000 Quadratmeter. Mittlerweile haben sich zahlreiche Zulieferunternehmen um den Montagestandort angesiedelt.

Ausgebaut werden soll auch der Servicebereich von Heidelberg und da insbesondere der Handel mit Verbrauchsmaterialien wie Farben oder Lacken. 

Martin Schwarz