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Verpackungsdesign

29.12.2015 10:11

Keine Fassadenkünstler

Gestaltet. Gefaltet. Gepackt: Wie die schönsten Kartonverpackungen Europas entstanden sind.

Sustainability Award: Die Müsliverpackung für Fazer Alku braucht nur den Karton, aber keinen Innenbeutel. © Beigestellt Kosmetiklinie Ambuja: Zu öffnen wie eine Frucht. © Beigestellt Most Innovative Award: Eine Verpackung, in der die Eier schweben. © Beigestellt

Eine Faltschachtel, die wie eine Frucht geöffnet wird, eine Verpackung für Eier, die sich sehr deutlich von üblicher Regalware unterscheidet, eine Müsliverpackung, die ohne Innenbeutel auskommt: Wie Designer und Drucker gemeinsam an Verpackungen getüftelt und dafür die Hauptpreise des diesjährigen ECMA-Awards von Pro Carton gewonnen haben.

„Unzählige Ansätze entwickelt und wieder verworfen.“

Verpackungsdesigner Herwig Bischof von B.Packaging und Grafikdesigner Johannes Gautier beschreiben, wie Natur und Synthetik in eine Kosmetik-Verpackung fließen.

„Was auf den ersten Blick wie eine schlichte Faltschachtel wirkt, entpuppt sich beim Öffnen als Schmetterling und nimmt eine neue Form an. Ein fast schon organischer Prozess, der den metallisch anmutenden Zylinder im Kern freigibt. Das Öffnen einer Frucht war der Ursprung der Idee.

Die äußere Erscheinung des geöffneten Zustands war relativ schnell skizziert. Die Proportionen wurden anhand von 3D-Prototypen getestet und verfeinert. Allerdings gab es noch einige konkurrierende Lösungswege, was den Öffnungsmechanismus anbelangt. Wir haben unzählige Ansätze entwickelt und wieder verworfen. Nachdem der Leidensdruck die kritische Masse erreicht hatte, erfolgte der Durchbruch durch ein radikales Umdenken. Schließlich hatten wir einen funktionierenden Prototypen, den wir an die Druckerei übergeben konnten.

Der Kontrast zwischen dem fließenden, analogen Öffnen und dem fast schon digitalen Feedback des Klicks beim Schließen ist einzigartig. Besonders ist auch der kleine Widerstand, der am Anfang des Öffnens überwunden werden muss. Der Prozess wird dadurch fühlbar begrenzt und definiert.

Die Fusion von natürlichen Essenzen mit synthetischen Prozessen bildet das Kernthema der Hautpflege-Linie Ambuja. Diese Konzeption war dann auch maßgebend für die Entwicklung der Verpackung. Das Logo und die grafischen Ornamente wurden durch einen Algorithmus entwickelt, der Kreissegmente nach bestimmten Regeln miteinander kombiniert und so organische Formen synthetisch generiert.“

„Die Verpackung wirkt beim Berühren und beim Betrachten.“

Robert Willinger, zuständig für den Verkauf bei der Offsetdruckerei Schwarzach erklärt, warum das Material ein wichtiger Faktor der Ambuja-Verpackung ist.

„Die Verklebung des Soft-Touch Cellophans war eine sehr wichtige Komponente dieses Designs. Die Auswahl der möglichst dünnen Magnete mit der idealen Stärke mussten getestet werden, zudem war die genaue Platzierung ein wichtiger Bestandteil für die Funktionalität. Die Rillungen mussten in der notwendigen Intensität ausgeführt werden. Auch die Materialauswahl war ein sehr wichtiger Faktor bei diesem Projekt.

Die einzigartige Konstruktion – mit der sehr speziellen Öffnung der Verpackung in Kombination mit den Magneten – zeichnet dieses Packaging-Konzept aus. Mit der dezent raffinierten Gestaltung sowie der angenehmen Haptik durch das Soft-Touch Cellophan wirkt die Verpackung beim Berühren und beim Betrachten.“

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